Der gute William hat ja umfangreiche Anhaltspunkte geliefert, wie seine Stücke in zukünftigen tagen gespielt werden sollen, nämlich immer angepasst an die gesellschaftliche und politische Situation. Das finde ich eine gute Herangehensweise, um die Besucher zum Nachdenken anzuregen.
unlängst hat klaus bachler, der direktor des burgtheaters, in einer radiosendung gesagt, dass die "konservativen" aufführungen, die teilweise ja heftigst vom publikum akklamiert werden, auch nur die modernen fassungen von vor x jahren sind, an die das publikum sich halt schon gewöhnt hat. damit hat er natürlich absolut recht. wahrscheinlich gehört es zur kunst dazu, dass manchmal auch etwas schief geht, denn auch das regt zum nachdenken an - wenn ich an die aktuelle romeo & julia-inszenierung denke, die ich im herbst gesehen habe, steigen mir jetzt noch die grausbirnen auf. das gute an den klassikern und insbesondere am willi ist halt, dass sie schon jahrhunderte von erbärmlichen umsetzungen überlebt haben, und trotzdem ihre gültigkeit behalten.
Shakespeare und sein Theater
Liebe Grüße
Anja