Kunstblumen

Dienstag, 13. September 2011

Friedrich Schiller: Der Parasit

nach längerer zeit war ich gestern wieder einmal im theater, genauer im burgtheater und habe mir der parasit von schiller angeschaut. das ist eine komödie, in der es um einen intriganten taugenichts geht, der versucht durch schleimen und das ausnützen der fähigkeiten anderer karriere zu machen. sehr lustig und sehr aus dem leben gegriffen. meine begleiterin hat das stück bereits zum dritten mal gesehen und gemeint, sie würde immer noch neues darin entdecken.
mit michael maertens, kirsten dene und udo samel ist auch die bestzung erstklassig. die inszenierung von burgtheaterdirektor matthias hartmann ist schlicht bis nüchtern, aber sehr gelungen und textfokussiert.
anschauen!

Mittwoch, 18. August 2010

Essl Museum: Niki de Saint phalle, Max Weiler & Corso

nachdem mein footicap mir einen strich durch die rechnung gemacht hat, als ich im juni die niki de saint phalle-ausstellung im essl museum anschauen und einen thematisch dazupassenden assemblageworkshop besuchen wollte, war es heute so weit, wenn auch ohne workshop.
die ausstellung ist eher klein, aber es gibt wirklich schönes zu sehen. am besten gefallen haben mir (fast wäre ich geneigt zu schreiben "natürlich") die nanas und die modelle zum tarotgarten in der toskana, den ich ja noch viel lieber im original anschauen würde.


essl 2

in der ausstellung corso werden werke aus der sammlung gezeigt. besonders mochte ich die beiden bilder von kiki kogelnik (die frauenporträts). immer interessant sind die werke von valie export, obwohl wieder einmal nur frühe arbeiten zu sehen sind. bei body sign action von 1970 ist sie mit einem auf den schenkel tätowierten strumpfband und entblößtem unterleib zu sehen. meine begleiterin und ich stellten fest, dass nach heutigen maßstäben das schockierende wohl darin liegt, dass sie nicht rasiert ist.

gleichzeitig ansprechend und schaurig fand ich wald aus einem stück (osä - die baumstämme mit den nägeln) von einem künstler, dessen namen mir leider entfallen ist.

die aktuell umfangreichste ausstellung ist max weilers landschaftsbildern gewidmet, mit denen ich so gar nichts anfangen kann. weder mag ich die art, wie er landschaft/natur abbildet, noch finde ich den zugang künster=schöpfer/gott besonders sympathisch. außerdem finde ich die farben größtenteils schrecklich.


die bilder von der collage gibt es hier größer.

Sonntag, 15. August 2010

Kunst im sommer

seit ca. 2 wochen kann ich wieder völlig schmerzfrei gehen und nutze das, um nach der unfreiwillig kulturbefreiten gipszeit ein bisschen kunst zu genießen. sehr leicht macht einer das zur zeit das musa mit der ausstellung raum_körper einsatz. positionen der skulptur. ich mag dese ausstellungsräumlichkeit überhaupt gerne, weil sie auf wenig raum meist spannende dinge bietet und man im vorbeigehen schnell (und gratis)durchspazieren kann - art to go quasi. die skulpturenausstllung war sehr interessant und vielfältig zusammengestellt. wieder einmal hat mich das werk von katrina daschner beeindruckt, aber auch flora neuwirth und andere künstlerinen waren mit interessanten arbeiten vertreten.

kleine ausstellungen sind zur zeit auch das motto das khm. einerseits finde ich es gut, dass es sich aus dem wettstreit um die spektakulärste blockbusterausstellung, der in den letzten jahren zwischen einigen museen getobt hat, ausgeklinkt hat und jetzt (kostengünstiger) ausstellungen aus der eigenen sammlung bestückt. andererseits haben die kuratorInnen nicht unbedingt immer eine glückliche hand. die ganze stadt ist mit werbeplakaten für starke köpfe. porträt(s) des kunsthistorischen museums zugepflastert, aber zu sehen ist nicht viel und auch nicht unbedingt highlights. der auftrag des ganzen scheint eher zu sein, alle sammlungen irgendwie in einem raum zu präsentieren, am besten mit werken, die in den ständigen ausstellungen niemandem abgehen, zusammengefasst in tw. recht fadenscheinige themenbereiche. nicht, dass mir die ausstellung gar nicht gefallen hat - im khm ist sicher auch die b-garnitur sehenswert, aber begeistert war ich nicht. nachher bin noch durch die säle mit italienischer malerei gestiefelt, wo tizian und caravaggio mich wieder versöhnt haben.

ein paar tage später war ich noch einmal im khm, um mir zwei tableaux vivants anzusehen, die die künstlerin irene andessner im vorfeld einer demnächst anlaufenden ausstellung über niederländische gruppenporträts mit mitarbeiterInnen des hauses, darunter auch direktorin sabine haag, gestaltet hat. irgendwie klang es spannender als es war. in einem kleineren saal wurde ein tisch aufgestellt, an den die darstellerInnen gemäldemäßig und im improvisierten kostüm geschlichtet wurden. "khm wien"-tischtuch am tisch, keine hintergrundgestalung, dafür allerhand fotografenausstattung rundherum, die flair und sicht maßgeblich störte. beim zweiten tableau war die technik dann etwas reduzierter. von den gemälden klebten offenbar aus büchern herauskopierte schwarz-weiß-abbildungen im a4-format an irgendeiner wand, sodass ein vergleich originale - tableaux nicht wirklich möglich war. eine nette idee, aber die umsetzung wirkte ein bisschen wie im stadium vor der generalprobe. auch hier entschädigte die zwischendurch wieder einmal besichtigte sammlung "österreich zur römerzeit".

auch nur mittelmäßig war mein diesjähriger besuch bei impulstanz. the golden mean hieß das stück der canadischen compagnie marie chouinard, die ich schon zweimal mit großer begeisterung gesehen habe. schlecht war's nicht und zwischendurch waren auch ein paar ganz nette und witzige einfälle dabei, z.b. als alle tänzerInnen masken mit dem gesicht von uhbp trugen oder die umsetzung des themas "altern", als alle masken mit alten geschitern auf hatten und im finale dann babymasken, was recht schaurig aussah, aber dennoch oder gerade deswgen packend war. tänzerisch war es aber nicht wirklich originell. außerdem habe ich in einem tanzstück (und justament in einem tanzstück) noch nie soviel heterosex-darstellungen anschauen müssen. *naserümpf*

Montag, 1. März 2010

queerbeet im kino

ich gehe selten ins kino. 1. ist es mir zu stressig, in sachen film immer up to date zu sein. ich bemüh mich diesbezüglich in sachen theater und ausstellungen, das reicht mir und ist mir im zweifelsfall auch lieber. 2. finde ich kino zu teuer. eine karte kostet 7-8 euro. wenn man zu zweit hingeht, kann man sich die dvd auch kaufen, wodurch man den fahrschein spart, sich den film gegebenenfalls nocheinmal anschauen kann und das alles bequem zuhause. und im theater seh ums selbe geld live echte menschen.

deswegen gehe ich selten ins kino, meine längste pause war glaublich 2 jahre lang. letztes jahr war ich im juni 1x beim identities-festival, weil ein queeres skandinavisches kurzfilmprogramm nicht ignorierbar ist ;-) und im herbst einmal im
hildegard von bingen-film, vor den ich hier gewarnt habe. heuer war ich auch schon 2x im kino und zwar letzte woche. am dienstag war ich im filmcasino, weil eine freundin von mir einen 2-karten-zum-preis-von einer-gutschein hatte und den mit mir cineastischer geizkrägin geteilt hat. dafür musste sie (ja, wenn man mir den kleinen finger reicht...) gleich in einen norwegischen film (omu). sie hat's aber stoisch ertragen und fand den film sogar sehr gut. ich auch.



in nord geht es darum, dass ein mann erfährt, dass er einen vierjährigen sohn hat, worauf er sich mit einem schneemobil und viel schnaps gepäck nach nordnorwegen aufmacht, um ihn kennenzulernen. ein sehr winterliches roadmovie also, mit sehr viel skurrilem humor. sehr skandinavisch. *schmacht*

gestern habe ich im rahmen der queer film nights fuera de carta, eine spanische komödie, gesehen und dabei tränen gelacht.

ein schwuler restaurantbesitzer muss nach dem tod seiner exfrau plötzlich die gemeinsamen kinder, mit denen er bisher keinen kontakt hatte, erziehen, außerdem will er für sein lokal einen michelin-stern erobern, und er verliebt sich in einen ex-fußballer, auf den seine beste freundin auch steht. die charaktere sind trotz der tw. klischeehaftigkeit sehr gut gezeichnet und bieten den schauspielerInnen sehr viel raum, um ihr können zu zeigen. so etwas mag ich sehr gerne. das ganze ist sehr turbulent und wirklich unglaublich lustig. der trailer gibt das leider nicht wieder, aber vielleicht einen kleinen eindruck.

queerbeet durchs mq

das leopoldmuseum, die kunsthalle und das mumok (für nicht-wienerInnen: die sind nebeneinander im museumsquartier) boten im februar ein kombiticket an, mit dem man am donnerstag von 17-21 uhr um 5 euro alle drei museen besuchen konnte. allerdings haben sie diese aktion nicht beworben, weswegen frau wichtelmädchen und ich (wir sind unabhängig von einander gleichzeitig und zufällig draufgekommen und waren bei nächster gelegenheit dort *ggg*) fast alleine waren.

zuerst waren wir im leopoldmuseum:

waber retrospektiv, eine übersicht über das lebenswerk von linde waber. frau wichtelmädchen war vor ein paar jahren im rahmen einer uniexkursion bei ihr und schwärmt seither vom beerenbuffet, mit dem sie bewirtet wurde, außerdem war sie in ein gartenkunstprojekt involviert, das ich sehr nett fand. umso gespannter war ich auf die wabersche kunst und war generell sehr angetan - nicht von allem, aber von den meisten bildern. besonders mochte ich das struktur-tiefenverhältnis in ihren abstrakten gemälden der letzten jahre, aber auch einige ihrer holzschnitte fand ich faszinierend. einen großen schwerpunkt bildet die auseinandersetzung mit japan, die ich größtenteils ziemlich ungewöhnlich finde.
jedenfalls finde ich es schade, dass linde waber der breiten öffentlichkeit ziemlich unbekannt ist. da gibt's männliche künstler ihrer generation, die weniger können und mehr kohle machen - wie immer. ich wünsche ihr, dass die ausstellung sie ein wenig bekannter macht.

bambus, blech und kalebassen: eine miniausstellung, bei der spielzeuge gezeigt werden, die kinder aus enwicklungsländern aus materialien angefertigt haben, in deren nähe man kinder bei uns unter keinen umständen lässt. hauptsächlich handelt es sich um fahr- und flugzeuge.

eigentlich wollten wir noch einen rundgang durch die schiele-sammlung des hauses machen, weil die einfach sensationell und immer sehenswert ist, haben es aber aus zeitgründen verschoben und sind in die kunsthalle rüber.

tropicália - die 60s in brasilien: diese ausstellung wurde in radio und fernsehen ziemlich intensiv beworben und ich dachte, dass sie mich nicht so besonders interessiert, aber ich fand sie doch ganz nett. am besten gefallen hat mir eine installation, die nach gewürznelken geduftet hat, weil der küstler der meinung war, dass kunst auch den geruchssinn ansprechen soll osä. die titelgebende installation fand ich generell nicht sooo spannend: man geht auf einem sandweg an farvelabehausungen und topfpflanzen vorbei. dennoch war sie ein ziemlicher hit, weil an ihrem ende zwei fesche grüne amazonenpapageien in einem gehege zu bestaunen sind. beängstigend war, dass die u.a. schreie ausstoßen, die nach babies klingen, was sie erst taten, als wie schon im nächsten raum waren, weswegen wir erst einmal erschrocken sind.
die meisten kunstwerke erinnern an 60er-jahre kunst, wie man sie hierzulande auch kennt, und popart.

das mumok war größtenteils geschlossen, weil die gendercheck-ausstellung geschlossen und die nachfolgende noch nicht eröffnet ist. zu sehen waren:

fotos von zoe leonard, die wir großteils eher uninteressant fanden. gut gefallen hat mir eine serie, in der bäume zu sehen waren, die mit beton, gittern u.ä. eingeschränkt werden sollten, diese "fesseln" aber gesprengt haben.

zwischenzonen: zeitgenössische kunst aus mexiko - meiner wahrnehmung nach völlig unbeworben, aber sehr spannend.

queerbeet im (volks-)theater: umsonst

umsonst ist weder sprachlich noch inhaltlich nestroys bestes stück, eher eine harmlose komödie mit misogynem touch, aber dennoch war's eine recht nette aufführung. michael schottenberg hat flott inszeniert und auf schwungvolle a capella choruntermalung durch die chorvereinigung wien neubau gesetzt, was mir besonders gefallen hat. andreas vitásek in der hauptrolle war gut, und ich hab mich gefreut, julia gschnitzer, die ich nur aus kleineren fernsehrollen und v.a. hörspielen kannte, auf der bühne zu sehen.

Donnerstag, 11. Februar 2010

ausstellung 3: annie leibovitz im kunsthaus

die ausstellung nennt sich "a photographer's life 1990-2005" und die beworbene besonderheit ist, dass etliche fotos aus dem privatleben der fotografin zu sehen sind.

sehenswert war's schon und ich bereue nicht, dass ich dort war, aber so richtig begeistert bin ich nicht. erstens ist die ausstellung ein fürchterliches durcheinander. irgendwie wirkt die hängung der bilder, als wäre sie ausgelost worden. da hängen porträts von filmstars mitten in schnappschüssen der familie an strand - oder umgekehrt. irgendwie war da für mich kein konzept zu erkennen. und wie üblich hadere ich zweitens mit fotografie als kunst.

und die bilder selber - naja. die celebrity-porträts waren halt so, wie sie immer sind. ich erkenne da nie besondere qualitäten einzelner fotografInnen. aber natürlich waren es gute fotos und nett anzuschauen.

die privaten fotos gliedern sich in in zwei "kapitel". einerseits familienfotos: eltern, geschwister, nichten, nichten neffen, die eigenen kinder und leibovitz' partnerin susan sontag vorwiegend auf gemeinsamen reisen. die haben imho ausgesehen wie familienfotos halt ausschauen. natürlich schon gute familienfotos, aber von der inszenierung und der qualität her hab derlei fotos schon von allen mir bekannten familien gesehen. vielleicht erwarte ich mir immer zuviel von fotografie als kunst, aber ich bin immer enttäuscht, wenn fotos von berühmten fotografInnen auch nicht anders sind als gute fotos, die freundInnen von mir gemacht haben. ich denk mir oft, wenn man da die besten fotos auswählt und entsprechend vergrößert, hat man eine ausstellung gleicher qualität, ohne filmstars halt. aber vielleicht ist der blick für ein gutes foto einfach eine gabe, die viele menschen haben, weswegen viele menschen hervorragende fotografInnen sind, weil die technik eher für eine breite masse verfügbar ist als bei anderen medien. aber warum werden einzelne so gehypt und verdienen sich dumm und dämlich?
das war sicher nicht die letzte fotoausstellung, die ich gesehen habe und vielleicht geht mir der knopf noch einmal auf.

andererseits hat leibovitz die krankheit und den tod von susan sontag fotografisch festgehalten, nicht wirklich dokumentarisch, aber doch recht intensiv. diese bilder waren natürlich berührend, aber auch voyeuristisch. ich weiß nicht, ob ich so etwas wirklich sehen will. ich habe z.b. meinen opa, als er auf der intensivstation im sterben lag, auch nicht fotografiert, weil ich das als zu intim gefunden hätte. für mich ändert sich das auch nicht wirklich, wenn es aus einem künstlerischen bedürfnis heraus, wie leibovitz meinte, passiert.
vor etlichen jahren habe ich einmal einen film gesehen, wo jemand den aids-tod eines schwulen künstlers (die namen der beiden hab ich vergessen, ist schon lange her) dokumentiert hat. diesen film fand ich (und meine begleiter auch) ziemlich furchtbar, weil extrem voyeuristisch und respektlos. das waren die fotos von leibovitz nicht über das der thematik inhärente ausmaß hinaus. im gegensatz zu besagtem film waren die fotos viel liebevoller und sontag wurde nicht ihre würde genommen. trotzdem war mir persönlich das anschauen irgendwie peinlich.

ausstellung 2: vermeers malkunst im khm

in der letzten woche war ich in zwei ausstellungen, die erste war eben die neue vermeer-ausstellung im khm. als ich im jahresprogramm gelesen haben, dass es eine vermeer-ausstellung geben würde, war ich feuer und flamme, was aber gleich wieder von frau wichtelmädchen gelöscht wurde, die meinte: "das ist sicher nur eine mogelpackung, wir haben ja nur den einen."
es war dann keine mogelpackung, die ausstellung beschäftigt sich nur mit dem einen gemälde die malkunst. ausgestellt sind allerhand dinge, die den auf dem bild abgebildeten gleichen, wie etwa ein teppich-vorhang, dessen rückseite auch tw. zu sehen ist, weil das auf dem gemälde auch so ist, veduten, eine jacke, wie der maler sie anhat usw. außerdem wird die restaurationsgeschicte des bildes ausführlich und für meinen geschmack zu technisch dargestellt. mich haben die vergrößerten mikroskopaufnahmen der farbschichten eher an matratzenwerbunge erinnert. ich hätte es interessanter gefunden, wenn da mehr über den bildaufbau oder eben die künstlerischen aspekte des restaurierens zu lesen und vor allem zu sehen gewesen wäre. man sieht, mit welchen farben vermeer gearbeitet hat und welche hilfsmittel (camera obscura, zeichenrahmen) er benutzt hat und wie die funktionieren. das habe ich sehr spannend gefunden, und ich konnte mich auch sehr für die in eienr vitrine aufgehäuften farbpigmente begeistern, aber ich verstehe die kritik einer bekannten, die meinte, sie habe das alles eher fad gefunden. man kann sich auch für kunst interessieren, ohne sich mit maltechnik beschäftigen zu wollen. recht breiten raum nimmt auch die besitzgeschichte des gemäldes ein, auch weil gerade ein restitutionsverfahren anhängig ist.

sehr begeistert war ich von dem ausstellungsteil, der zeigt, wie andere künstlerInnen sich mit der malkunst auseinandergestzt haben. da sind wirklich witzige sachen dabei. besonders mochte ich einen trickfilm von maria lassnig, der sich mit der maler-modell-beziehung auseinandersetzt, aber auch die werke von george deem, von dem es ein buch mit dem titel how to paint a vermeer gibt. er nimmt einzelne bestandteile des gemäldes, versucht sie "naturgetreu" wiederzugeben, macht aber ein eigenes kunstwerk daraus - schwer zu erklären, aber faszinierend anzuschauen.

mir hat es sehr gut gefallen, einmal nicht viele bilder doch recht schnell anzuschauen, sondern eines richtig intensiv. ich bin auch mehrmals zum original zurückgestapft und habe geschaut, weil es doch imemr wieder dinge gab, die ich übersehen hatte. etwas ärgerlich war nur, dass ich warten musste, bis zwei führungsgruppen verschwunden waren, bevor ich die malkunst aus der nähe betrachten konnte. und bis dahin war die ausstellung relativ fad.

ich kann die ausstellung sehr empfehlen, würde mir aber noch etwas anderes im khm auch anschauen, weil halt, wie ich bei der rubens-ausstellung schon gemeckert habe, 12 euro für einen raum um und ein bissl was einfach zuviel sind. ich hab ja mittlerweile eine jahreskarte, insofern war ich entspannt, aber ich finde, wenn das khm die kleinausstellungen schon so massiv bewirbt, könnte es sich in sachen eintrittspreis auch etwas einfallen lassen.

ausstellung 1: gender check im mumok

es ist zwar schon ein weilchen her, dass ich mir diese ausstellung angeschaut habe, aber nachdem ich heute wieder daran erinnert wurde, soll sie doch ihren platz hier finden, denn spannend war sie alle mal. außerdem gehören ausstellungen zu diesem thema, noch dazu so groß angelegte, unbedingt erwähnt.
thema sind gender-darstellungen in der "ostblock-kunst" von den 60er-jahren bis zur gegenwart. aufgebaut ist das ganze chronologisch. anfangs (und quantitativ recht üppig) sieht man hauptsächlich in klassisch kommunistischer arbeiterInnenästhetik inszenierte frauen und männer. man könnte auch sagen, einfach kommunistischen realismus, der jetzt keinen direkten gender-bezug hat, wenn man nicht durch den ausstellungstitel bzw. sowieso durch die persönliche interessenslage dazu angeregt wäre. je aktueller die kunstwerke werden, desto interessanter werden sie meiner meinung nach auch, weil die genderthematik sehr vielfältig bewusst aufgegriffen und inszeniert wird. eigentlich logischerweise werden die werke auch multimedialer und brav postmodern ironischer. dafür fällt der aspekt, dass es sich um kunst aus dem eben ehemaligen ostblock handelt, meistens weg.

ich denke mir, der anspruch der ausstellung ist, die historische entwicklung der "ostblock-kunst" unter dem genderaspekt zu zeigen und das ist durchaus gelungen.

Freitag, 22. Januar 2010

Thomas Maurer: Àodílí

ein mühlviertler techniker, der in china arbeitet, wartet am flughafen von beijing und textet aus langeweile einen ebenfalls wartenden chinesen teils auf mühlviertlerisch, teil auf englisch mühlviertler prägung zu mit betrachtungen über china, (ober)österreich und die globalisierung zu. das ist in etwa das setting von thomas maurers aktuellem programm. und ich muss sagen, ich habe schon lange nicht mehr so gelacht und schon gar nicht über globalisierungskritik. ich finde thomas maurer eigentlich imemr genial und so auch diesmal. großartig fand ich auch den chinesen, der außer "sorry no english" nicht viel zu sagen , aber eine tolle bühnenpräsenz hatte und körpersprachlich einne menge ausgedrückt hat.

áodílí heißt übrigens auf chinesisch österreich.

zum ausschnitt: der techniker telefoniert mit seinem sohn, der für die schule die oberösterreichische landeshymne auswendig lernen muss. er findet dies sehr wichtig und singt sie mit seinem sohn. die hymne fängt so an (kein kabarettgag, tatsächlich): "hoamatland, hoamatland i han di so gern, wia a kinderl sei muatta, wia a hinderl sein herrn"
das verlangt natürlich nach erläuterung für den "gesprächspartner":



dieser ausschnitt ist aus dem bitterbösen bobo-programm "menschenfreund"



leider fehlt die schlusspointe: es wird dann ein saab.

Queerbeets bunte Blüten

Life is not a problem to be solved but a mystery to be lived.


wm51

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danke, bärin! beruhigend...
danke, bärin! beruhigend wirkt das stück nicht auf...
queerbeet - 4. Okt, 22:59
Ich habe da so ein Stück...
...Repertoire, das heißt "Coincidence". *gg* Hier...
baerin - 27. Sep, 19:48
Glück gehabt
Manchmal kann Frau ihr Glück nicht fassen. Boah... Schön...
Briganti - 7. Aug, 19:00
Hihi
...ja der schlaflosen.... nicht so schön dann... P.S.:das...
Amanleian (Gast) - 6. Aug, 01:07

queerbeet unterwegs

sehr hübsch. wenn die...
sehr hübsch. wenn die klebertropfen gut halten, sind...
distel - 12. Okt, 10:16
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hi distel! danke für die podcastfolge. wo auch immer...
distel - 10. Jul, 19:28
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distel - 28. Mai, 19:17
ich sehe, du hast die...
ich sehe, du hast die carousel-socken auf er liste....
distel - 27. Mai, 19:22

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