maxim gorki: kleinbürger
eigentlich haben frau wichtelmädchen und ich und nur deswegen entschlossen, weil das burgtheater schon die ganze saison nur stücke spielt, die wir schon gesehen haben und wir unter entzugserscheinungen litten. denn bisher hat uns gorkis stück kleinbürger, das schon seit zwei jahren gespielt wird, nicht besonders angezogen, und ich bin mir nicht sicher, ob mich mein instinkt getrogen hat oder nicht.
frau wichtelmädchen hat das stück sehr ergriffen und ich muss gestehen, dass es teilweise atemberaubend treffsicher und aus dem leben gegriffen war, obwohl es schon 107 jahre auf dem buckel hat. menschen, familien und kommunikationsmechanismen ändern sich offenbar nicht. und manche sätze hätte man mitschreiben mögen. dennoch waren die zwei stunden gefühlte vier, weil es zwischendurch nach meinem empfinden sinnleere längen gab. die inszenierung war recht chaotisch. irgendwie hat sogar mich begnadete messie das bedürfnis erfasst, mal aufzuräumen, weil darstellende, unmengen von sesseln und multifunktionale brettkonstruktionen herumgestanden sind und -geschoben wurden, was irgendwie ein unfertiges bild ergab. die schauspielerischen leistungen waren gut und gediegen, nur dietmar könig hat mir nicht gefallen, wahrscheinlich, weil ich sein timbre nicht besonders mag. martin schwab hat gespielt wie martin schwab in jeder rolle spielt, was ja durchaus fein ist und christiane von poelnitz war völlig unterfordert - wohl abgesehen von der eindrucksvollen blutspuckorgie, die sie liefern musste. frau wichtelmädchen bewegte das in anlehnung an den gott des gemetzels zu dem statement: "die arme muss wohl jetzt in jeder rolle speiben."
hervorzuheben ist joachim meyerhoff, der wirklich immer brilliert, egal, was er spielt, und so auch hier. seine auftritte waren den theaterbesuch allemal wert.
frau wichtelmädchen hat das stück sehr ergriffen und ich muss gestehen, dass es teilweise atemberaubend treffsicher und aus dem leben gegriffen war, obwohl es schon 107 jahre auf dem buckel hat. menschen, familien und kommunikationsmechanismen ändern sich offenbar nicht. und manche sätze hätte man mitschreiben mögen. dennoch waren die zwei stunden gefühlte vier, weil es zwischendurch nach meinem empfinden sinnleere längen gab. die inszenierung war recht chaotisch. irgendwie hat sogar mich begnadete messie das bedürfnis erfasst, mal aufzuräumen, weil darstellende, unmengen von sesseln und multifunktionale brettkonstruktionen herumgestanden sind und -geschoben wurden, was irgendwie ein unfertiges bild ergab. die schauspielerischen leistungen waren gut und gediegen, nur dietmar könig hat mir nicht gefallen, wahrscheinlich, weil ich sein timbre nicht besonders mag. martin schwab hat gespielt wie martin schwab in jeder rolle spielt, was ja durchaus fein ist und christiane von poelnitz war völlig unterfordert - wohl abgesehen von der eindrucksvollen blutspuckorgie, die sie liefern musste. frau wichtelmädchen bewegte das in anlehnung an den gott des gemetzels zu dem statement: "die arme muss wohl jetzt in jeder rolle speiben."
hervorzuheben ist joachim meyerhoff, der wirklich immer brilliert, egal, was er spielt, und so auch hier. seine auftritte waren den theaterbesuch allemal wert.
queerbeet - 4. Nov, 15:17
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