visionen - aus dem leben der hildegard von bingen
ich gehe eigentlich sehr selten kino und bin generell eine banausin, was filme anbelangt, aber nachdem ich eine hochinteressante radiosendung mit margarethe von trotta, der regisseurin des aktuellen hildegard von bingen-filmes, gehört habe, wollte ich mir den film unbedingt anschauen. das hätte ich mir sparen können. in der 40-minütighen radiosendung, wo von trotta zum film interviewt wurde, aber auch leute angerufen und mitdiskutiert haben, habe ich mehr erfahren, als in knapp zwei stunden film, der nicht nur etwas langatmig war, sondern auch kaum etwas nennenswertes geboten hat, was wohl hand in hand geht. der titel "visionen" ist schon einmal irreführend, weil es eigentlich nur um die tätigkeit hildegards als klosterchefin und das besonders innige verhältnis zu einer ihrer schülerinnen gegangen ist, wobei ich mich zu erinnern glaube, dass von trotta meinte, das sei in der form von ihr zumindest etwas ausgeschmückt.
die inhalte von hildegards visionen, die sie während des filmes schon ein paar mal ereilt haben, sind überhaupt nicht thematisiert worden, ihr medizinisches engagement wurde in zwei szenen kurz und eher plump angedeutet, ihre musikalische tätigkeit ist ein bisschen ausführlicher vorgekommen. ihre kirchenpolitischen aktivitäten, für die sie z.b. ihre "visionen" auch sehr gezielt eingesetzt hat, wie ich im radio erfahren habe, sind gar nicht und ihr intensiver kontakt mit bernhard von clairvaux, der für vieles in ihrem leben entscheidend war, ist nur in einem nebensatz erwähnt worden.
es wird im film dauernd gesagt, dass hildegard verehrt wird und charismatisch die leute anzieht (und das auch genießt). wenn man aber noch nie etwas von dieser frau gehört hätte, wäre das völlig unverständlich. eine problembeladene klostergründung kann's ja nicht sein. irgendwie hat der film es geschafft, alles, was an hildegard von bingen interessant ist - und das ist imho einiges -, auszuklamern. bezeichnend ist, dass ihr aufbruch zu einer predigtreise, was für eine frau eine sensation war, das ende des films bildet und man natürlich nichts darüber erfährt, was sie predigen will.
wirklich erfreulich an diesem film war barbara sukowa in der hauptrolle. hannah herzsprung als schülerin war auch gut, aber nicht so grandios wie in 4 minuten.
fazit: wenn man ein fan von barbara sukowa ist oder werden will, sollte man sich den film anschauen, sonst fällt mir kein grund ein.
die inhalte von hildegards visionen, die sie während des filmes schon ein paar mal ereilt haben, sind überhaupt nicht thematisiert worden, ihr medizinisches engagement wurde in zwei szenen kurz und eher plump angedeutet, ihre musikalische tätigkeit ist ein bisschen ausführlicher vorgekommen. ihre kirchenpolitischen aktivitäten, für die sie z.b. ihre "visionen" auch sehr gezielt eingesetzt hat, wie ich im radio erfahren habe, sind gar nicht und ihr intensiver kontakt mit bernhard von clairvaux, der für vieles in ihrem leben entscheidend war, ist nur in einem nebensatz erwähnt worden.
es wird im film dauernd gesagt, dass hildegard verehrt wird und charismatisch die leute anzieht (und das auch genießt). wenn man aber noch nie etwas von dieser frau gehört hätte, wäre das völlig unverständlich. eine problembeladene klostergründung kann's ja nicht sein. irgendwie hat der film es geschafft, alles, was an hildegard von bingen interessant ist - und das ist imho einiges -, auszuklamern. bezeichnend ist, dass ihr aufbruch zu einer predigtreise, was für eine frau eine sensation war, das ende des films bildet und man natürlich nichts darüber erfährt, was sie predigen will.
wirklich erfreulich an diesem film war barbara sukowa in der hauptrolle. hannah herzsprung als schülerin war auch gut, aber nicht so grandios wie in 4 minuten.
fazit: wenn man ein fan von barbara sukowa ist oder werden will, sollte man sich den film anschauen, sonst fällt mir kein grund ein.
queerbeet - 27. Okt, 08:38
Trackback URL:
https://queerbeet.twoday.net/stories/6012686/modTrackback