Donnerstag, 1. Juli 2010

queerbeets nationalgefühle

ich bin normalerweise relativ frei von nationalgefühlen. das ist eine kategorie, in der ich selten denke, aber zur zeit haben sie mich gepackt und zwar geniere ich mich unglaublich dafür, österreicherin zu sein. grund dafür ist die asylpolitik in diesen land. nicht nur, dass die gesetze immer strenger werden, so dass eh immer weniger menschen das "recht" haben, sich in der alpenrepublik anzusiedeln. ö schiebt freudigst menschen ab, die sich, während ihre asylverfahren jahrelang dauern, perfekt integriert haben. das bekannteste beispiel ist sicher die familie zogaj, die schon längst ein fall geworden ist. aber wie unsere liebe innenministerin meinte, arigona, das bekannteste familienmitglied, kann ja einen österreicher heiraten, wenn sie hier leben will. und tschüss. gnadenhalber dürfen sie und ihre jüngeren geschwister noch das schuljahr abschließen. dafür müssen sie freiwillig ausreisen und nicht die fremdenpolizei in einer nacht und nebelaktion bemühen. ihre tickets zahlen sie dann auch selber. ein fairer kompromiss für österreich. dass die familie seit jahren zerrissen ist, weil ein teil schon abgeschoben wurde, die mutter - oh wunder! - mittlerweile psychisch krank ist und arigona im kosovo keine chance hat einen job zu finden, zumal sie glaublich die sprache gar nicht gut kann - egal. wie frau fekter meinte, sind sie selber schuld. hätten sie nicht alle rechtlichen instanzen bemüht und sich gleich abschieben lassen, hätten sie gar keine existenz in ö aufbauen können, diese schmarotzer im rechtssystem.

weniger prominent, aber auch in den medien war der fall von zwei nigerianern, die auch nach jahrelangen verfahren fein integriert waren und trotzdem abgeschoben wirden. schließlich sind doch alle afrikaner drogendealer. dass der eine in nigerien um sein leben fürchten muss weil er schwul ist - egal. dass der andere sich nicht mehr in seinen deutschkurs getraut hat, weil er vor der fremdenpolizei angst hatte - wurscht, braucht er eh nicht in nigerien.

in der gegend in der ich aufgewachsen bin, hat ein türkischer verein ein gebäude gekauft, um dort ein kulturzentrum einzurichten. neben einem gebetsraum und einem geschäft, soll es dort einen (deutschsprachigen) kindergarten geben und deutschkurse sollen angeboten werden. meine eltern haben die höchst engagierten initiatoren kennengelernt und erfahren, dass es ihnen darum geht, türkInnen dazu zu motivieren, ihre kinder in einen kindergarten zu schicken und eben selber deutsch zu lernen. dort haben sie dann die kulturellen bedingungen, mit denen sie sich wohlfühlen. viel gelungener kann man imho integrationnicht angehen, als dass man die erreichung der angestrebten ziele nach den bedürfnissen der migrantInnen ausrichtet. prompt gibt es eine bürgerinitiative dagegen und weil in wien gerade wahlkampf ist, ist die "daham statt islam"-partei auch lautstark am plan. letztens war über diesen konflikt einen sendung im fernsehen. da war deutlich zu sehen, dass sich die gegnerInnen überhaupt nicht mit dem projekt auseinandersetzen, sondern schlicht keine ausländer und schon gar keine moslems wollen. außerdem wird um parkplätze gefürchtet.

ich geh ja nicht gerne auf demos, aber heute tut's mir echt leid, dass ich nicht mobil genug bin, um an der sos-mitmensch-demo heute teilzunehmen. ich hoffe, die leute hängen nicht alle in den eissalons oder auf der donauinsel herum, sondern genieren sich, sind aufgebracht oder sonstwie motiviert, um sich trotz der affenhitze die innenstadt anzutun.

imammania, superimam oder einfach nur irre

heute höre ich im mittagsjournal, dass es in malaysien jetzt eine castingshow für imame gibt. dem sieger winkt eine anstellung in einer moschee in kuala lumpur. hier gibt's einen artikel dazu. und nein, es ist wirklich der 1. JULI.

footicap-zwischenbilanz

zuerst einmal möchte ich allen danken, die mir nach meinem letzen blogeintrag via verschiedenster medien besserungswünsche geschickt haben. das hat mir seelisch viel gegeben, nachdem ich nach der diagnose ziemlich am boden war.
die erste woche habe ich mit liegegips bei meinen eltern verbracht, was eigentlich recht gut funktioniert hat - sowohl mit den eltern als auch mit dem gips. man gewöhnt sich irgendwie ans herumhüpfen. zweimal bin ich umgefallen, aber einmal aufs bett und einmal gegen eine wand, so dass mir nichts passiert ist.

in sachen gehgips habe ich mir auf anraten einer gipserfahrerenen freundin einen leichtgips aus plastik erkämpft und bin sehr froh drüber, weil der auch schon relativ schwer ist. gut daran ist sicher auch, dass da nicht so eine absatz miteingegipst wird, sondern dass man eine sandale bekommt, die man über dem gips anzieht. damit geht es sich bestimmt leichter. auf meine überlegungen, ob es tipps gibt, wie ich mit meinem gips am besten umgehen soll, meinte eine andere freundin "am besten ist, du gehst möglichst wenig damit um", womit sie leider recht hat. ich kann zwar problemlos gehen, aber strecken, die weiter sind als der gang zum nächsten supermarkt, sind nicht so angenehm. die gegipste wade läuft an und der rand des gipses drückt beim abrollen auf den oberen fuß, und ich bin überzeugt, dass ich schon eine kleine blase hatte. irgendwann hat sich die hüfte auf der anderen seite schmerzhaft gemeldet, was ich auf das schiefe gehen zurückführe. seit gestern ist es wieder eine spur besser. möge diese entwicklung weitergehen. woran ich nach 22 injektionen immer noch nicht gewöhnt bin, sind die anti-thrombosespritzen, die ich mir verabreichen muss. zugegeben bin ich was nadeln in meinem körper anbelangt generell eine zimperlise.

eine böse überraschung war, dass sich, als ich das erste mal nach meiner heimkehr meinen pc eingeschaltet habe, dieser nicht mehr hat hat starten lassen. das hatte dann zwei wochen offline-sein zur folge, was ich generell schlimm finde und in kombination mit meinem hausarrest besonders unlustig fand. irgendwie habe ich mich von der welt und der kommunikation mit ihr abgeschnitten gefühlt. seit montag hat das netz mich wieder, wenn auch in maßen, weil ich trotz beinhochlagerkiste unter dem schreibtisch mich immer wieder hinlegen muss. diesbezügliche bedürfnisse kommuniziert der gipshaxen aber eh recht deutlich.

heute ist mir beim dusche ine missgeschick passiert. offenbar habe ich den müllsack, den ich mir dazu über den gips ziehe nicht gut genug zugepickt. jedenfalls sind die watteschichten under dem plastik ziemlich durchnässt. wie ich diesbezüglich vorgehen soll, weiß ich noch nicht. laut dem bandagisten, der mir den gips verpasst hat, hat man praktisch keine chance, dass das jemals wieder trocken wird. vielelicht warte ich bis morgen ab, ob es ein bisschen besser wird.

Queerbeets bunte Blüten

Life is not a problem to be solved but a mystery to be lived.


wm4

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danke, bärin! beruhigend...
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Glück gehabt
Manchmal kann Frau ihr Glück nicht fassen. Boah... Schön...
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Hihi
...ja der schlaflosen.... nicht so schön dann... P.S.:das...
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sehr hübsch. wenn die...
sehr hübsch. wenn die klebertropfen gut halten, sind...
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hi distel! danke für die podcastfolge. wo auch immer...
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für eben mal schnell war das aber ganz schön gehaltvoll... mich...
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ich sehe, du hast die carousel-socken auf er liste....
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