Chalo! india
eine neue ära indischer kunst gibt's zur zeit im essl museum in klosterneuburg zu sehen, aber nur mehr bis 1.11., weswegen ich nur sagen kann: ranhalten.
ich war bei einer spezialführung für abonentInnen einer tageszeitung (freundlicherweise als begleitung eingeladen), weswegen ich noch eine ansprache eines museumskurators gehört habe, der berichtet hat, dass die ausstellung von einem japanischen museum übernommen wurde und man deswegen berücksichtigen muss, dass die kuratorin eine japanerin ist und die werke entsprechend ausgewählt seien. für seinen geschmack war offenbar zu wenig malerei dabei. das hat mich gleich geärgert, weil so eine werkauswahl immer subjektiv ist, egal ob (im fall des redners) ein deutscher oder eine japanerin das macht. besagte kuratorin hat mehrere monate in indien zugebracht, um die ausstellung zusammenzustellen. und ich fand das sehr liebevoll und klug gemacht. die ausstellung ist nicht überfrachtet, zeigt aber sehr unterschiedliche arbeiten in sehr verschiedenen techniken und stilen zu verschiedensten themen. und die künstlerInnen (ja, frauen sind auch ganz gut repräsentiert) kommen aus unterschiedlichen gebieten indiens.
ich fand eigentlich so ziemlich alles gut, was ich gesehen habe, aber ganz besonders mochte ich die stempelporträts von reena saina kallat. hier, hier und hier gibt es beispiele zu sehen. es handelt sich um fiktive porträts, die aus namensstempeln, die mit unterschiedlicher stempelfarbe eingefärbt sind, bestehen. auf den stempeln stehen namen von personen, die im rahmen der politischen unruhen in kashmir verschwunden sind.
sehr originell ist auch ein kunstwerk, das das "skelett" eine riksha darstellt, um festzuhalten, dass dieses transportmittel im aussterben begriffen ist.
vereinzelt gab es auch feministische kunstwerke, wie die selbstdarstellung als lakshmi von pushpamala n. (ausschnitt hier) oder dieses:
auf einer wand waren zitate von indischen künstlerInnen gesammelt, die den satz "indien tritt zum publikum gewandt auf und betritt das zeitalter..." fortsetzen. die schriftstellerin und verlegerin urvashi butalia sagt :
indien tritt zum publikum gewandt auf und betritt das zeitalter der verzweiflung. indien blickt auf das meer von männlichen köpfen vor ihr und denkt, wir kämpfen seit jahrtausenden, und die idioten haben noch immer nicht gelernt, uns zu respektieren. sie wendet sich an ihre beraterin kali und sagt: "schwester, ich glaube, es ist zeit, ihnen die köpfe abzuschlagen. Deine Halskette könnte jedenfalls Auffrischung vertragen.
leider war nach der führung, die ich als recht hastig (wenn auch durchwegs engagiert)erlebt habe, keine zeit mehr, nocheinmal alles in ruhe anzuschauen, weil der shuttle-bus nach wien schon gefahren ist. trotzdem spreche ich eine ganz große empfehlung für diese ausstellung aus.
ich war bei einer spezialführung für abonentInnen einer tageszeitung (freundlicherweise als begleitung eingeladen), weswegen ich noch eine ansprache eines museumskurators gehört habe, der berichtet hat, dass die ausstellung von einem japanischen museum übernommen wurde und man deswegen berücksichtigen muss, dass die kuratorin eine japanerin ist und die werke entsprechend ausgewählt seien. für seinen geschmack war offenbar zu wenig malerei dabei. das hat mich gleich geärgert, weil so eine werkauswahl immer subjektiv ist, egal ob (im fall des redners) ein deutscher oder eine japanerin das macht. besagte kuratorin hat mehrere monate in indien zugebracht, um die ausstellung zusammenzustellen. und ich fand das sehr liebevoll und klug gemacht. die ausstellung ist nicht überfrachtet, zeigt aber sehr unterschiedliche arbeiten in sehr verschiedenen techniken und stilen zu verschiedensten themen. und die künstlerInnen (ja, frauen sind auch ganz gut repräsentiert) kommen aus unterschiedlichen gebieten indiens.
ich fand eigentlich so ziemlich alles gut, was ich gesehen habe, aber ganz besonders mochte ich die stempelporträts von reena saina kallat. hier, hier und hier gibt es beispiele zu sehen. es handelt sich um fiktive porträts, die aus namensstempeln, die mit unterschiedlicher stempelfarbe eingefärbt sind, bestehen. auf den stempeln stehen namen von personen, die im rahmen der politischen unruhen in kashmir verschwunden sind.
sehr originell ist auch ein kunstwerk, das das "skelett" eine riksha darstellt, um festzuhalten, dass dieses transportmittel im aussterben begriffen ist.
vereinzelt gab es auch feministische kunstwerke, wie die selbstdarstellung als lakshmi von pushpamala n. (ausschnitt hier) oder dieses:
auf einer wand waren zitate von indischen künstlerInnen gesammelt, die den satz "indien tritt zum publikum gewandt auf und betritt das zeitalter..." fortsetzen. die schriftstellerin und verlegerin urvashi butalia sagt :
indien tritt zum publikum gewandt auf und betritt das zeitalter der verzweiflung. indien blickt auf das meer von männlichen köpfen vor ihr und denkt, wir kämpfen seit jahrtausenden, und die idioten haben noch immer nicht gelernt, uns zu respektieren. sie wendet sich an ihre beraterin kali und sagt: "schwester, ich glaube, es ist zeit, ihnen die köpfe abzuschlagen. Deine Halskette könnte jedenfalls Auffrischung vertragen.
leider war nach der führung, die ich als recht hastig (wenn auch durchwegs engagiert)erlebt habe, keine zeit mehr, nocheinmal alles in ruhe anzuschauen, weil der shuttle-bus nach wien schon gefahren ist. trotzdem spreche ich eine ganz große empfehlung für diese ausstellung aus.
queerbeet - 21. Okt, 08:17