Kunstblumen

Dienstag, 4. November 2008

maxim gorki: kleinbürger

eigentlich haben frau wichtelmädchen und ich und nur deswegen entschlossen, weil das burgtheater schon die ganze saison nur stücke spielt, die wir schon gesehen haben und wir unter entzugserscheinungen litten. denn bisher hat uns gorkis stück kleinbürger, das schon seit zwei jahren gespielt wird, nicht besonders angezogen, und ich bin mir nicht sicher, ob mich mein instinkt getrogen hat oder nicht.
frau wichtelmädchen hat das stück sehr ergriffen und ich muss gestehen, dass es teilweise atemberaubend treffsicher und aus dem leben gegriffen war, obwohl es schon 107 jahre auf dem buckel hat. menschen, familien und kommunikationsmechanismen ändern sich offenbar nicht. und manche sätze hätte man mitschreiben mögen. dennoch waren die zwei stunden gefühlte vier, weil es zwischendurch nach meinem empfinden sinnleere längen gab. die inszenierung war recht chaotisch. irgendwie hat sogar mich begnadete messie das bedürfnis erfasst, mal aufzuräumen, weil darstellende, unmengen von sesseln und multifunktionale brettkonstruktionen herumgestanden sind und -geschoben wurden, was irgendwie ein unfertiges bild ergab. die schauspielerischen leistungen waren gut und gediegen, nur dietmar könig hat mir nicht gefallen, wahrscheinlich, weil ich sein timbre nicht besonders mag. martin schwab hat gespielt wie martin schwab in jeder rolle spielt, was ja durchaus fein ist und christiane von poelnitz war völlig unterfordert - wohl abgesehen von der eindrucksvollen blutspuckorgie, die sie liefern musste. frau wichtelmädchen bewegte das in anlehnung an den gott des gemetzels zu dem statement: "die arme muss wohl jetzt in jeder rolle speiben."
hervorzuheben ist joachim meyerhoff, der wirklich immer brilliert, egal, was er spielt, und so auch hier. seine auftritte waren den theaterbesuch allemal wert.

Dienstag, 30. September 2008

yasmina reza: ein spanisches stück

ein spansiches stück war das vierte werk rezas, das ich gesehen habe und nachdem ich von den anderen sehr angetan war (s. hier), waren die erwartungen groß und wurden rundum enttäuscht. bisher sah ich als markenzeichen der autorin, ihre themen tiefgehend, psychologisch fundiert und dabei ausgesprochen witzig zu behandeln, wovon in diesem stück nicht die rede sein konnte. eine mutter streitet mit ihren beiden töchern, die untereinander auch streiten und alle sind schauspielerinnen. außerdem gitb es noch eine abwesende dritte tochter sowie den mann einer tochter und den partner der mutter, die aber eher unnötig sind. es wird also zwei stunden mal mehr, mal weniger dramatisch, in der ersten stunde v.a. langweilig gestritten und das war's. da hilft es nicht einmal, dass maria bill zeitweise ihr ganzens temperament in die rolle legt.

das ganze ist auch ein stück im stück. zumindest anfangs wird deutlich gemacht, dass es schauspielerInnen sind, die ein stück spielen. die hinweise werde aber immer weniger unddieser handlungsfaden spielt dann rolle mehr. meine begleiterin, die das drama vor ein paar monaten gelesen hat und es im buch besser fand als auf der bühne, hat das mit einigen zweifeln so interpretiert, dass stück und leben verschmelzen. vielleicht hab ich auch irgendwas essentielles nicht mitgekriegt, aber ich war nicht allein. die interpretation des verhaltenen applauses (schade für die darstellerInnen) sowie der gespräche im publikum fällt eindeutig aus.

ich rate also von dieser vorstellung im volkstheater ab und empfehle allen, die yasmina rezas werk kennenlernen wollen, den gott des gemetzels im burgtheater.

Mittwoch, 10. September 2008

Kultur in Berlin

vor dem regenbogenhain-treffen hatte ich am freitag noch ein paar freie stunden in berlin, die ich teilweise in zwei ausstellungen verbracht habe.

zuerst war ich im martin gropius bau und habe mir the collections of barabara bloom angeschaut. nach den beschreibungen (u.a. am angegebenen link), die ich gelesen habe, war ich sehr neugierig und hatte recht große erwartungen, die aber nicht erfüllt wurden. vielleicht tu ich der künstlerin auch unrecht. hätte ich noch nie postmoderne kunst gesehen, wäre ich vermutlich hellauf begeistert gewesen, nachdem mir solche aber schon des öfteren begegnet ist, war es mehr ein "aha, ok, die macht das auch".

danach war ich im schwulen museum in der ausstellung l-projekt. lesben in berlin von den 1970ern bis heute, die genau das geboten hat, was ich mir erwartet habe: ein buntes sammelsurium an dingen, plakaten, fotos etc., thematisch und nicht chronologisch geordnet, was mir sehr gut gefallen hat, weil dadurch eine gewisse übersichtlichkeit gewahrt wird und verschiedene entwicklungen und prozesse besser sichtbar werden.

FOTOGRAFIS collection reloaded

gestern abend hatte ich gelegenheit an einer preview-führung durch die morgen beginnende austellung FOTOGRAFIS collection reloaded im kunstforum teilzunehmen. die ausstellung zeigt fotokunst von den anfängen des genres in den 1880ern bis in die 60er-jahre des 20. jahrhunderts. deswegen hätte ich es auch interessant gefunden, wenn ausstellung und/oder führung nicht nur informationen zu inhaltlichem, sondern auch technische erläuterungen geboten hätten.

obwohl mir einige bilder wirklich gut gefallen haben, waren das wichtigste für mich die überlegungen und die diskussion mit meiner begleiterin darüber, warum man von fotografie nie so beeindruckt ist wie von malerei (eine ganz große ausnahme für mich sind da die arbeiten von bettina rheims, die mich teilweise richtig umhauen) und warum man bei vielen der alten bilder denkt, dass sie zwar gut sind, aber jetzt auch nicht so besonders. wir sind dabei zu folgenden schlüssen gekommen:
1. die technik hat sich weiterentwickelt und vieles, was heute jede billigkamera kann, war einmal ein großer technischer aufwand (z.b. zoom). außerdem lassen sich bilder heute überhaupt ganz anders bearbeiten, was aber sicher auch die hochachtung vor der fotografie als zeitgenösischer kunst etwas schmälert.
2. liegt die kunst auch darin, dinge als erste/r zu tun. die pionierInnen der fotografie haben verschiedene blickwinkel als erste entdeckt, die motive als erste gewählt, mit den parallelen und unterschieden zur malerei gespielt etc. alle, die heute hobbymäßig fotografieren und auch ein auge dafür haben, haben einfach schon tausende gute fotos gesehen, an denen sie sich orientieren können.
3. eine kamera zu bedienen ist rein handwerklich leichter zu erlernen als malerei oder zeichnen.

mir ist überdies aufgefallen, dass es von anfang an sehr viele fotografinnen gab. meine kunsthistorisch studierte begleiterin meinte dazu nur lakonisch, dass das daran liegt, dass die fotografie erst nach etlichen jahren als kunstform ernstgenommen wurde, weswegen frauen nicht extra belächelt uund/oder behindert wurden.

Der Besuch der alten Dame

nachdem ich die vorige saison glaublich völlig verpasst habe, war ich vorgestern wieder einmal im volkstheater und es hat sich gelohnt. gesehen habe ich "der besuch der alten dame" von friedrich dürrenmatt. als teenie hab ich das stück im burgtheater mit annemarie düringer in der titelrolle gesehen und war damals völlig hin und weg. und ich muss sagen, auch diesmal fand ich es sehr packend. vera borek als claire zachanassian hat mich ausgesprochen positiv überrascht, und auch der rest des ensembles war gut. die inszenierung war in ordnung, nicht besonders originell, hat aber auch nicht gestört und das stück für sich selbst stehen lassen. gut so.

Dienstag, 26. August 2008

Moderne Kunst der Färöer Inseln

so nennt sich eine ausstellung die noch ein paar tage im leopold-museum zu sehen ist. gezeigt werden bilder und objekte färingischer künstlerInnen der letzten 50 jahre. die schau umfasst 80 werke, die größtenteils wirklich atemberaubend sind. ich war äußerst begeistert. da der aku meiner kamera und so ein herumwichtelnder museumsaufpasser gegen meine fotographischen ambitionen protestiert haben, kann ich nur zwei kunstwerke zeigen, die mir gefallen haben, aber es gibt noch viel mehr, v.a. auch gigantische landschaftsgemälde.

morgen

diese webarbeit aus wolle mit eingearbeitetem rosshaar von tina vinther heißt "morgen"

das ist eine installation (ein 3. torso ist nicht am bild) von svanhild ström namens "latitude":

latitude

besonders gut hat mir auch eine installation gefallen die, die färingische bevölkerungspyramide mit babypullovern darstellt. diese arbeit ist auf der museums-seite (link s.o.) beim virtuellen rundgang durch einen nicht sooo aufregenden raum zu sehen.

außerdem zu sehen im leopoldmuseum ist derzeit eine kleine fotoausstellung mit karajan-poträts von erich lessing (sicher tolle fotos, aber ich hab keinen besonderen bezug zu karajan, zumindest keinen positiven). und die jahrhundertwende-sammlung ist neu gehängt worden. in jedem raum hängen jetzt 1-2 bilder, die "dazupassen, aber nicht dazugehören". zu diesem suchspiel gibt es auch ein beiblatt mit den lösungen. das ist zwar ein bisschen kindisch und nicht wirklich notwendig, aber ganz witzig.

in einem nebenhof des museumsquartiers wurde ein riesiges vogelperspektiven-foto von linz auf den boden aufgebracht

linz

vermutlich hat das damit zu tun, dass linz nächstes jahr kulturhauptstadt ist, aber so wirklich hat sich mir der zweck der aktion nicht erschlossen. aber es sieht recht nett und v.a. sehr plastisch aus, und es ist irgendwie lustig drüberzugehen.

Mittwoch, 13. August 2008

Nachlese: KHM & Albertina oder Arcimboldo, Klee, Kokoschka & Sammlung Batliner

soeben ist mir eingefallen, dass ich über vier ausstellungen, die ich vor gar nicht allzu langer zeit gesehen habe, noch gar nicht berichtet habe, weil irgendwas dazwischengekommen ist.

eine ist die arcimboldo-ausstellung im khm. arcimboldo ist der, der aus früchten, tieren etc. gesichter malt. die ausstellung an sich war nicht uninteressant, wenn auch nicht ganz gelungen. offenbar gibt es von arcimboldo relativ wenige werke, die aber in zahlreichen kopien, von ihm selber oder von seienr werkstatt. die verschiedenen ausgaben desselben bildes zu vergleichen wäre ja nicht unspannend gewesen, aber die hängung der bilder war etwas chaotisch und nicht immer nachvollziehbar. außerdem wurde versucht, die ausstellung durch werke aus arcimboldos zeit, die mit ihm gar nichts zu tun hatten, quantitativ aufzupeppen. das fand ich reichlich erbärmlich. das khm bietet wirklich so viel, da ist eine kleinere sonderausstellung völlig ok, finde ich. meine nase in falten gelegt hat der anblick eines fußballs im schaukasten bei einer ritterrüstung.
arcimboldo ist für mich auf jeden fall ein faszinierender künstler, auch heute noch. am besten gefallen haben mir "der bibliothekar" und "flora" - bitte selber googeln wegen der bildrechte. am bekanntesten sind wohl siene jahreszeitenbilder, die auch im louvre hängen. das khm hat ja leider nicht den ganzen zyklus.

sehr viel auf einmal geboten hat zu einem zeitpunkt die albertina, in die ich schon allein deswegen gerne gehe, weil das haus so geschmackvoll renoviert ist und in meinem ranking von historischen museumsbauten ganz klar vorne liegt. an kunst wurden mir an dem tag, als ich dort war, drei ganz tolle ausstellungen geboten (die links bieten einiges zum anschauen).
die erste war paul klee. formenspiele.. mir war vorher nicht bewusst, wie vielseitig dieser künstler war, und ich war sehr beeindruckt über die unterschiedlichen formen seines ausdrucks. die zweite ausstellung war oskar kokoschka. exil und neue heimat 1934-1980. obwohl mir schon einige bilder gefallen haben, kann ich ja generell mit kokoschka nicht so wahnsinnig viel anfangen, finde es aber höchst faszinieren, wie ungeniert er mit farbe(n) umgeht. das allein lohnte den besuch.

von monet bis picasso. die sammlung batliner heißt die dritte ausstellung, die ich an diesem tag gesehen habe und die offenbar permanent läuft, was mich ein wenig wundert, weil die albertina leider keine dauerausstellung ihrer eigenen sammlung bietet. jedenfalls waren meine begleiterin und ich nach klee und kokoschka trotz picknick zwischendurch schon etwas ermattet und wollten durch die sammlung batliner eigentlich durchrushen, nur bei den wirklich tollen sachen stehen bleiben. das ist uns nur teilweise gelungen, weil fast alle bilder schlicht atemberaubend waren. wir waren ganz gefesselt.
ein besonderes erlebnis für mich war ein akt von rysselberghe, den ich vor jahren einmal in einem museumsshopabverkauf als poster (schätzometrisch ca. a1) gekauft und dann auch eine weile hängen hatte. das original hingegen ist nicht einmal a4 groß. mich hat's richtig gerissen, als ich vor dem bild(chen) gestanden bin. unbeschreiblich, wie sehr das das bild und seine wirkung verändert. müßig zu sagen, dass das original schon einiges mehr flair hatte ;-)

Dienstag, 12. August 2008

TUTANCHAMUN UND DIE WELT DER PHARAONEN

anubis

seit einigen monaten steht anubis vor dem heldentor und bewacht die hofburg - zwischenzeitlich im fußballerdress am ende der fanmeile - mittlerweile wieder würdevoller. grund dafür ist die ausstellung tutanchamun und die welt der pharaonen, die in den heimischen medien heftig beworben wurde. es hieß, es gäbe dort wundersame exponate aus dem grabschatz des pharaos zu bewundern und zwar nicht, wie in der thematisch ähnlich angesiedelten schau in zürich repliken, nein, originale habe man dem ägyptischen nationalmuseum in kairo leihweise abgetrotzt. das rechtfertige auch den eintrittspreis von 18 euronen, von denen die hälfte an das museum in kairo gingen. aber der publikumserfolg war quasi vorprogrammiert, es wurde dazu aufgefordert, sich anzumelden, um nicht stundenlang warten zu müssen.

tut ench amun teddy

nun habe ich im ägyptischen nationalmuseum schon einmal eintritt samt fotogenehmigung bezahlt und war außerdem skeptisch, dass die highlights der tutanchamun-ausstellung monatelang verliehen würden, weswegen es mich nicht wirklich hingezogen hat bisher. heute stand eigentlich eine andere ausstellung am programm, aber miss wichtelmädchen und ich disponierten spontan um, als uns ein italienischer tourist erklärte, das von uns anvisierte museum habe dienstags geschlossen...

tut ench amun christbaumkugeln

grimmig waren wir dabei, alle möglichen eintrittsermäßigungsausweise aus unseren taschen herauszukletzeln, da wurden uns vor der kassa halbpreisgutscheine überreicht, weshalb wir versöhnt nach drei kartenkontrollen um 9 euro die austellung betraten. selbige war eigentlich sehr gut aufgebaut und präsentiert. wenige, aber schöne exponate, interessante infos, wenn auch kaum auf englisch. alles irgendwie über das leben der pharaonen. die tutanchamun-räume waren ans ende der ausstellung verlegt, sozusagen das beste am schluss...

tut ench amun sarkophag

gerade der sogenannte höhepunkt macht das ganze zur mogelpackung. wenn das khm mit der maske und sensationellen preziosen wirbt, dann erwartet mensch auch, die zu sehen. zu bestaunen gab es allerlei schmücker und figuren aus tutanchamuns grab, aber halt nicht das, was man sehen will, was mich - wie gesagt - auch gewundert hätte. sicher fabelhafte exponate, aber im verhältnis recht unspektakulär. auch das wichtelmädchen, das die ausstellung in kairo noch nicht kennt, war etwas enttäuscht

tut ench amun mütze

fazit: hätte ich 18 euronen gelöhnt, hätte ich mich wohl kräftig in den allerwertesten gebissen und auch so empfehle ich interessierten eher die ägyptische sammlung des khm, die nicht nur des schnuckeligen nilpferds wegen wirklich sehenswert(er) ist. und um den eintrittspreis von glaublich 10 euro unermäßigt kann der rest des museums auch besichtigt werden.

tut ench amun monopoly

sehr hingerissen war ich vom shop, der offenbar mit produkten aus dem ägyptischen nationalmuseum bestückt war. als ich damals in kairo war, gab es im dortigen museumsshop quasi nur papyrusprodukte und bleistifte. mittlerweile hat sich das aber gründlich geändert, wie die fotos zeigen. unglaublich, was man aus dem armen tutanchamun alles machen kann - vom teddybären bis zur weihnachtsbaumkugel. wir sind trotz der überteuerten preise dem konsumrausch verfallen, weil wir doch beim eintritt gespart haben. *räusper* katzenliebhaberin wichtelmädchen hat sich einen
taschenspiegel mit bastet drauf gegönnt sowie eine fesche kappe mit "tut"-kartusche. miteinander haben wir uns ein säckchen skarabäusperlen und unsere namen in hieroglyphen ausgedruckt geleistet.

Donnerstag, 24. Juli 2008

schönes gratis 5: mp3

ich find das so fein, dass mensch heutzutage so einfach musik austauschen kann! ich komm ja noch aus der generation die in jungen jahren stapelweise cassetten überspielt hat bzw. schallplatten auf cassetten überspielt hat.

vorige woche hat eine freundin meinen usb-stick gut bestückt und ich bin gerade dabei, mich in sachen "neue österreicherInnen" weiterzubilden. genial finde ich diesen song "dicke weiber und roulette" samt video von zweitfrau (ohne credits ca. 3:35 min):

Dienstag, 15. Juli 2008

Impulstanz gala-abend

das burgtheater erfreut die geneigte besucherin an kühlen sommerabenden nicht nur mit saunatemperaturen (fächer sind eine gute erfindung), sondern auch mit vorstellungen des ImPulsTanz-festivals, das heuer sein 25-jähriges jubiläum feiert. wegen der exorbitanten kartenpreise war diesmal nur eine vorstellung erschwinglich und die wahl fiel auf den gestrigen gala-abend, weil da verschiedene künstlerInnen auftraten, und ich wurde nicht enttäuscht.

am beginn stand "steptext", choreographiert von william forsythe, getanzt von drei tänzern und eienr tänzerin des mariinksy-kirov-balletts zu musik von bach (*schwärm*). welch grandioser auftakt! v.a. die tänzerin war einfach sagenhaft gut. vom ersten bis zum letzten schritt war ich völlig davon gebannt, wie sie scheinbar schwerelos über die bühne schwebte.
bei dieser performance war besonders deutlich, was sich meines erachtens durch den ganzen abend zog, nämlich, dass viele elemente vom klassischen ballett entlehnt wurden, was mir persönlich sehr gut gefällt.

das zweite stück "leparc - pas de deux", eine choreographie von angelin preljocaj zu musik von mozart, getanzt von manuel legris und laetitia pujol vom ballet de l'opéra national de paris. war auch sehr fein, in (männer-)anzügen im stil des 18. jh. ein wenig rokoko-haft maniristisch angelegt wirklich ein genuss, obwohl es im vergleich etwas im schatten der ersten performance stand. aber für sich genommen wirklich sehenswert.

"approximate sonata", ebenfalls von william forsythe, getanzt von antony rizzi und leslie heymann, war nach meinem geschmack das schwächste stück des abends, weil es irgendwie durchschnittlich und ein bisschen langweilig war, obwohl besonders leslie heymann wirklich gut war. aber ich hab mir mit der aufmerksamkeit relativ schwer getan, weil sie durch nichts wirklich gefesselt wurde.

nach der ersten pause kam dann anne teresa de keersmaeker aus belgien mit ihrer kompagnie rosas, die seit jahren zu den stars des festivals zählen und die ich auch schon zweimal mit großer begeisterung gesehen habe. so auch diesmal. zu debussys "prelude à l'pres-midi d'un faune" gab es eine im buchstäblichen sinne fabelhafte performance, die in einen unglaublich romantischen, wunderschönen pas de deux mündete.

nach einer weiteren pause setzte die kanadische compagnie marie chouinard strawinskis "le sacre du printemps" in tanz um. dieses stück habe ich vor ein paar jahren schon einmal gesehen, dennoch war ich einfach komplett hingerissen, wie das erwachen der natur v.a. der tierwelt im frühling in seiner poesie wie auchs einer derbheit stimmig elegant auf die bühne gebracht wurde.
wer zweieinhalb zeit hat, der/dem lege ich den trailer ans herz, den es hier zu bewundern gibt.

Queerbeets bunte Blüten

Life is not a problem to be solved but a mystery to be lived.


wm4

Wer wandelt durch den Garten?

Du bist nicht angemeldet.

BesucherInnen

danke, bärin! beruhigend...
danke, bärin! beruhigend wirkt das stück nicht auf...
queerbeet - 4. Okt, 22:59
Ich habe da so ein Stück...
...Repertoire, das heißt "Coincidence". *gg* Hier...
baerin - 27. Sep, 19:48
Glück gehabt
Manchmal kann Frau ihr Glück nicht fassen. Boah... Schön...
Briganti - 7. Aug, 19:00
Hihi
...ja der schlaflosen.... nicht so schön dann... P.S.:das...
Amanleian (Gast) - 6. Aug, 01:07

queerbeet unterwegs

sehr hübsch. wenn die...
sehr hübsch. wenn die klebertropfen gut halten, sind...
distel - 12. Okt, 10:16
hi distel! danke für...
hi distel! danke für die podcastfolge. wo auch immer...
distel - 10. Jul, 19:28
ich hatte gerade eine...
ich hatte gerade eine beinahe-stunde lang sehr viel...
distel - 3. Jul, 01:28
für eben mal schnell...
für eben mal schnell war das aber ganz schön gehaltvoll... mich...
distel - 28. Mai, 19:17
ich sehe, du hast die...
ich sehe, du hast die carousel-socken auf er liste....
distel - 27. Mai, 19:22

Suche

 

Knallgraue Blümchen