Kunstblumen

Montag, 17. März 2008

vielfach aufgezogen

werde ich von manchen meiner lieben, weil ich dauernd ö1 höre, aber es ist einfach unterhaltsam, interessant, bildend und überhaupt.
gestern abend war es einfach nur schön. die bachsche johannes-passion gespielt vom concentus musicus wien unter nikolaus harnoncourt mit dem arnold schönberg-chor, michael schade und vielen anderen. dazu tee trinken und ein bisschen die pinsel schwingen. das ist einer der vielen wege zu glückseligkeit...

Montag, 10. März 2008

statt zu kochen,

... weil meine liebsteste mich hochkant aus der küche rausgeschmissen hat, habe ich nun endlich zeit, von unserem samstäglichen burgtheaterbesuch zu berichten. statt zu spielen hieß der liederabend, den michael heltau auf die bühne brachte. von selbst wären wir nie auf die idee gekommen, die vorstellung zu besuchen, aber wenn wir schon karten gewinnen (jede zwei übrigens *g*), dann sind wir schnell zu überzeugen...

und es hat sich gelohnt. unglaublich, wie heltau fast drei stunden vorwiegend mit chansons (seine jacques brel-übersetzungen sind eh legendär), aber auch anderen liedern, gesprochenen texten und sogar tanzeinlagen sein publikum in den bann zog. und das nicht wegen seiner bewundernswerten ausdauer - der mann ist in seinen siebzigern -, sondern wegen der virtuosität der darbietung. vom programm her habe ich mir ungefähr das erwartet, was geboten wurde, aber entscheidend ist in diesem fall das "wie". i am what i am (das hatte ich nicht erwartet) habe ich 17 millionen mal in x interpretationen gehört, aber eine gänsehaut hatte ich dabei vorher noch nie. ich weiß nicht, wann ich bei einem konzert das letzte mal so auf den hauptkünstler fixiert war, dass ich die orchestermusikerInnen gar nicht genau studiert habe. ok, der harfenistin habe ich einige blicke geschenkt, aber harfenistinnen ziehen meine aufmerksamkeit immer magisch an. *räusper*. das zählt nicht. gehört habe ich die wiener theatermusiker aber sehr wohl und auch sehr gerne.

da verzeihe ich heltau gerne auch das eine unvermeidliche wienerlied in den zugaben, ich hatte ohnehin mehr von der sorte befürchtet und eins ist gestattet, wenn es sein muss. ;-)

Dienstag, 4. März 2008

pool (kein wasser)

"das war aber kurz... länger hätte es aber auch nicht sein müssen." meinte liebsteste, als wir uns anschickten, uns von unseren plätzen im akademietheater zu erheben, nachdem wir dort mark ravenhills pool (kein wasser) gesehen haben. ein stück, das nur 1 stunde 15 dauert, was tatsächlich genug war. im prinzip ist es eine zynische satire auf den kunstbetrieb und die (voyeuristischen) methoden zeitgenössischer (foto-)kunst, erzählt von vier schauspielerInnen und aufgehängt am kunstkonzept von nan goldin. so weit, so gut. aber es ist halt nichts neues. menschliche niedertracht und kleingeistigkeit wurde schon oft und besser auf die bühne gebracht, kunstkritik auch. ich denke da nur an yasmina rezas meisterwerk "kunst". halt wieder einmal ein unspektakulärer "naja"-theaterabend.
etwas neues gab es allerdings: ein ca. 2,5m großes stanleymesser stürzte auf die bühne - so etwas haben wir noch nicht gesehen, da waren liebsteste und ich uns einig, wie dieses requisit mit dem stück im zusammenhang steht, war uns allerdings nicht ganz klar.
einig waren wir uns auch darüber, dass das erfreulichste an pool sylvie rohrer ist, die nicht nur eine tolle schauspilerin ist (und ihre männlichen kollegen an die wand spielte), sondern auch eine augenweide und außerdem eine wahrlich wohlklingende stimme hat. - nur weil ich immer gerne das schöne in allem sehe ;-)

Mittwoch, 27. Februar 2008

trostloser reigen

mein dieswöchiger theatermarathon (drei stücke in acht tagen) führte mich gestern wieder ins burgtheater und zwar zu arthur schnitzlers reigen - eine inszenierung, die eh schon mehrere jahre auf dem buckel hat, die ich aber bisher noch nie wirklich erwischt habe. gestern war es also soweit und nach einem wunderfeinen nachmittag mit k.t., an dem wir uns auch eine weile im volksgarten von der frühlingssonne im februar verzaubern ließen, war es dann soweit. trotz der tollen besetzung (die anbetungswürdige birgit minichmayr, die mit demselben attribut zu versehende regina fritsch, cornelius obonya, sven-eric bechtolf, robert meyer) war das beeindruckendste an diesem theaterabend, um nicht zu sagen das beeindrückendste, das erlebnis am mittelrang in der letzen reihe zu sitzen, wo offenbar nicht vorgesehen ist, dass das publikum auch beine hat. meine knie haben mir daheim noch weh getan und auch meine begleiterin, die ein stückchen kleiner ist als ich, fühlte sich leicht ramponiert.
zum stück oder besser zu inszenierung fällt mir v.a. ein wort ein: trostlos. wohl waren alle schauspielerInnen (nicht nur die genannten) sehr gut, es gab auch zahlreiche witzige stellen, aber was ich vermisst habe, ist diese schnitzlerspezifische scheinbare leichtigkeit, mit der (eigentlich auch in diesem stück) ernste bzw. kritische inhalte transportiert werden. natürlich ist es trostlos, wenn es nur darum geht, wenn jeder mit jeder und jede mit jedem ins bett steigt, keine gefühle aufkommen und wenn doch, dann gleich enttäuscht werden. aber bei dieser inszenierung versteht man nicht, warum die beteiligten "es" überhaupt tun. wie gesagt, mancherlei lacher und einiges, das sehr gut zu k.t.s und meiner nachmittäglichen macho-verhaltensanalyse passte und uns deswegen schmunzeln ließ, aber im gesamten wieder ein theaterabend wo einer (diesmal auf schmerzenden beinen hinausstelzend) nur ein wirklich trostloses "naja" als resümee einfällt.

das einzige, woran man noch glauben kann, ist der deutsche schlager

shakespeare müsste schon sehr vorausschauend gewesen sein, hätte er diese zeile in sein maß für maß geschrieben. ganz generell sollte das burgtheater seine aufführung dieses stücks eher als "nach shakespeare" bewerben, weil vom ursprungstext fast nur noch grundzüge der handlung übrig geblieben sind. aber die modernisierung ist rundherum gelungen. der "neue" text ist sehr stimmig und bringt das stück in die gegenwart, ohne künstlich aufgesetzt zu wirken und ohne die handlung an sich zu verändern. im vordergrund steht die sogenannte "niedere" handlung im rotlichtmilieu, die dank großartiger schauspielerischer leistungen (regina fritsch und nicholas ofczarek grandios wie immer, aber auch alle anderen wirklich toll), die wirklich komisch gestaltet ist, aber trotzdem nicht nur "verklamaukt" wird, sondern ohne zeigefinger sozialkritisch dargestellt wird, was meiner erinnerung nach durchaus im sinne des stücks ist. sie "hohe" handlung ist sehr stark reduziert, und auch ein paar themen, die shakespeare anspricht, sind weggelassen. ich verstehe zwar nicht ganz, warum, aber die aufführung ist in sich sehr stimmig, gelungen modernisiert, von karin beier sehr gut und gefinkelt inszeniert, ohne die regiearbeit in den vordergrund zu stellen und trotzdem ist vom guten alten william noch etwas übrig geblieben.
subjektiv vielleicht der wichtigste gradmesser: ich bin in über drei stunden nicht eingeschlafen. das sit mir z.b. bei könig lear vorige woche nicht gelungen, obwohl der auch nicht schlecht war.
im gesamten kann ich sagen, dass "maß für maß" von den aufführungen an der burg, die ich in dieser saison gesehen habe, die erste ist, die mich wirklich begeistert hat.

Queerbeets bunte Blüten

Life is not a problem to be solved but a mystery to be lived.


wm6

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danke, bärin! beruhigend...
danke, bärin! beruhigend wirkt das stück nicht auf...
queerbeet - 4. Okt, 22:59
Ich habe da so ein Stück...
...Repertoire, das heißt "Coincidence". *gg* Hier...
baerin - 27. Sep, 19:48
Glück gehabt
Manchmal kann Frau ihr Glück nicht fassen. Boah... Schön...
Briganti - 7. Aug, 19:00
Hihi
...ja der schlaflosen.... nicht so schön dann... P.S.:das...
Amanleian (Gast) - 6. Aug, 01:07

queerbeet unterwegs

sehr hübsch. wenn die...
sehr hübsch. wenn die klebertropfen gut halten, sind...
distel - 12. Okt, 10:16
hi distel! danke für...
hi distel! danke für die podcastfolge. wo auch immer...
distel - 10. Jul, 19:28
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distel - 3. Jul, 01:28
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für eben mal schnell war das aber ganz schön gehaltvoll... mich...
distel - 28. Mai, 19:17
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ich sehe, du hast die carousel-socken auf er liste....
distel - 27. Mai, 19:22

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