Dienstag, 4. November 2008

ich teste mich mal wieder ;-)

das bin ich als politischer mensch aus amerikanischer sicht - gefunden bei caroona:

Dein wahres politisches ICH:
Du bist ein
Sozialliberaler (81% permissive)
und ein...
Wirtschaftsliberaler (25% permissive)

YAm besten beschreibt man dich als einen:
überzeugter Demokrat

Du zeigst einen sehr gut ausgeprägten Sinn für Richtig und Falsch und glaubst an wirtschaftliche Gerechtigkeit.

den test gibt's hier

außerdem bin ich ein cocktail, manchmal gerührt, manchmal vielleicht auch zum schütteln ;-)


The Recipe For queerbeet

3 parts Boldness
2 parts Sass
1 part Style

Splash of Impishness

Chug!

gefunden bei singlilli

die wiener seele teil II: gott sei bei mir oder der billeteur

billeteurInnen sind generell eine species, die ich zu meiden versuche, da ich bzw. das liebe wichtelmädchen, meine stetigste theaterbegleiterin, meistens mit rucksack, laptop und 1000 sackerln bepackt ins theater kommen, und man den den ganzen krempel eigentlich an der garderobe abgeben sollte, sofern man keine loge hat. ich sehe aber überhaupt nicht ein, dass man, wenn garderobenpflicht besteht, dafür auch noch zahlen soll, manchmal sogar pro stück, und fühle mich als nicht-auto-besitzerin diskriminiert. also mogeln wir uns lieber an den tw. bestimmt beamteten autoritäten des theatersaals vorbei. außerdem finden wir unsere plätze normalerweise auch selber.

manchmal ist so eine begegnung aber unausweichlich, z.b. wenn man im burgtheater eine loge am dritten rang hat. die buche ich eh nur, wenn es sich nicht vermeiden lässt, weil man vom ersten oder zweiten rang besser sieht. wenn man keuchend die stufen zum dritten rang erklommen hat, wird man meistens schon am stiegenende von IHM begrüßt. ER ist nicht nur ein faktotum, sondern bestimmt in wahrheit ein gespenst, das dort schon seit der eröffnung des hauses im 19. jh. herumspukt. dass ER frau wichtelmädchen und mich offenbar immer wiedererkennt, wenn wir einmal im jahr dort oben sitzen ist zwar auch schon gespenstisch, aber noch nett. wir werden also begrüßt, zu unserer loge begleitet, dort wird uns die tür aufgehalten. gut. aber dann geht's los... ein programmheft wird uns angeboten. ich lehne ab. er regt sich auf, weil so ein programm unbedingt nötig ist zum verständnis des stücks und dieses jene welche überhaupt besonders gut ist. ich erkläre unverblümt, dass ich es doch nie lesen würde. ER wird - im rahmen dessen, was so einem ehrwürdigen theatergeist erlaubt ist - cholerisch und spricht uns quasi jegliche intelligenz ab, weil so ein programm der schlüssel zu jedem stück sei und man ohne dessen lektüre gar nichts verstünde. dann könne ich die schlüssel zu meiner wohnung auch gleich wegschmeißen ich ignoriere diese hatscherte analogie, hebe eine augenbraue und meine, dass ich diese hefte selten aufschlussreích gefunden habe. darauf er, folgerichtig: "des kennan's a net, wann's as nie lesen."
ich beende die fruchtlose debatte mit schulterzucken (mein intellektuelles selbstbewusstsein ist groß genug) und fange an, mich meines schals zu entledigen. ER greift zum kleiderbügel. ich knöpfe mein jacke auf, will IHM den kleiderbügel abnehemen. ER hält ihn mit (für so einen zarten alten mann erstaunlich) eisernem griff fest und sagt bestimmt: "na, des moch i scho." an und für sich bin ich schon ein großes mädchen und kann meine jacke selber aufhängen, aber bitte. nachdem ER auch des wichtelmädchens samtenen mantel auf einen bügel und schließlich auf einen garderobehaken bugsiert hat, wünscht ER "den damen" einen schönen abend, zieht sich zurück und schließt die tür. frau wichtelmädchen und ich haben gerade noch zeit, einmal synchron durchzuatmen und die augen zu verdrehen, da klopft es an der tür. das gespenst vom dritten rang erklärt uns freundlich, aber bestimmt, dass wir, falls wir sie noch nicht gesehen haben, uns doch die neuen bilder anschauen sollen. wir müssten aber gleich gehen, weil es keine pause gibt. es wäre noch genug zeit. ich spüre, dass die wichtelmädchensche aura neben mir genau so voll fragezeichen ist wie meine und frage schüchtern, um welche bilder es gehe. nun endgültig zur banausin abgestempelt bekomme ich die antwort "na die neichen schauspielerbüder". ich sage artig, dass wir uns die gerne anschauen wollen und bedanke mich, ER bleibt erwartungsvoll stehen, bis wir die loge verlassen.
wir suchen aber zuerst einmal aufgrund gewisser dringlichkeiten eine örtlichkeit ohne bilder auf und begeben uns anschließend wieder richtung loge. ER ist nirgends zu sehen. aber wie geister das so können, steht ER auf einmal neben uns, just als wir die logentür öffnen wollen und sagt etwas gekränkt: "wolln's erna net die büder anschaun." ich - voll des schlechten gewissens - frage, wo sich selbige denn befinden. ER schaut drein, als hätte ich IHN in eine besonders empfindliche stelle getreten (obwohl das gespenstern eigentlich nichts ausmachen dürfte) und sagt nach einmal durchatmen mit letzter beherrschung: "na in der galerie im ersten stock."
zugegeben waren die bilder wirklich sehenswert - wir sind natürlich sofort hingestürmt. bei der rückkehr zur loge wartet ER schon auf uns. ob ER uns prüfen will?
nein, für welche sitze in der loge wir karten hätten, denn - so empört ER sich - eine dame sei gekommen, um in unserer loge (4 sitze) platz zu nehmen. wir beruhigen den armen menschen, ja in solch aufreibenden situationen ist auch ER nur ein mensch, es habe wohl seine richtigkeit. wir haben einen sitz in der ersten und einen in der zwieten reihe. ein stein fällt IHM vom herzen und ER wünscht uns erneut einen schönen abend. die dame haben wir nicht zu gesicht bekommen und deswegen frech den zweiten sitz in der ersten reihe auch okkupiert.
kaum ist das stück zuende, stürmen wir in den logenvorraum, ziehen uns in windeseile an, frau wichtelmädchen öffnet die tür einen spalt, schaut sorgfältig nach links und rechts (gogo gadgetoauge) und sagt: "schnell." wir stürmen zur stiege und selbige zwei etagen hinunter, bis wir aufatmen und das theater halbwegs damenhaft verlassen.

maxim gorki: kleinbürger

eigentlich haben frau wichtelmädchen und ich und nur deswegen entschlossen, weil das burgtheater schon die ganze saison nur stücke spielt, die wir schon gesehen haben und wir unter entzugserscheinungen litten. denn bisher hat uns gorkis stück kleinbürger, das schon seit zwei jahren gespielt wird, nicht besonders angezogen, und ich bin mir nicht sicher, ob mich mein instinkt getrogen hat oder nicht.
frau wichtelmädchen hat das stück sehr ergriffen und ich muss gestehen, dass es teilweise atemberaubend treffsicher und aus dem leben gegriffen war, obwohl es schon 107 jahre auf dem buckel hat. menschen, familien und kommunikationsmechanismen ändern sich offenbar nicht. und manche sätze hätte man mitschreiben mögen. dennoch waren die zwei stunden gefühlte vier, weil es zwischendurch nach meinem empfinden sinnleere längen gab. die inszenierung war recht chaotisch. irgendwie hat sogar mich begnadete messie das bedürfnis erfasst, mal aufzuräumen, weil darstellende, unmengen von sesseln und multifunktionale brettkonstruktionen herumgestanden sind und -geschoben wurden, was irgendwie ein unfertiges bild ergab. die schauspielerischen leistungen waren gut und gediegen, nur dietmar könig hat mir nicht gefallen, wahrscheinlich, weil ich sein timbre nicht besonders mag. martin schwab hat gespielt wie martin schwab in jeder rolle spielt, was ja durchaus fein ist und christiane von poelnitz war völlig unterfordert - wohl abgesehen von der eindrucksvollen blutspuckorgie, die sie liefern musste. frau wichtelmädchen bewegte das in anlehnung an den gott des gemetzels zu dem statement: "die arme muss wohl jetzt in jeder rolle speiben."
hervorzuheben ist joachim meyerhoff, der wirklich immer brilliert, egal, was er spielt, und so auch hier. seine auftritte waren den theaterbesuch allemal wert.

schönes gratis 14: überraschungspakete

ist das nicht nett, wenn frau eine freundin hat, die auf ihrem vollsonnigen balkon hingebungsvoll chilis in rauhen mengen züchtet, die sie dann auch einkocht, aber so überhaupt nicht mag?

so wurde mir gestern die überraschung beschert, dass die paketpost mit einem riesenpackerl vor meiner tür stand und ich zuerst dachte, ich solle für irgendwelche nachbarn was übernehmen...
aber die riesenschachtel war an mich höchstpersönlich adressiert und beinhaltet:

chilipaket

14 gläser chilipaste und in essig eingelegte chilis inverschiedenen varianten und schärfegraden sowie zwetschkenkompott mit honig und ein kuvert mit verschiedenen getrockneten chilischoten.
das mag ich! *gg*

Montag, 3. November 2008

samhain und die wiener seele

irgendwie bin ich heuer zu unzentriert und ungeerdet, um samhain zu begehen, obwohl es neben weihnachten/jul das einzige "der" jahresfeste ist, mit dem ich wirklich was anfangen kann. ahnInnenkult íst für mich zu dieser jahreszeit sehr stimmig, aber vielleicht ist allerheiligen und das damit verbundene friedhöfe abklappern auch zu tief in mich hineinerzogen. ich weiß nicht - aber hauptsache, es passt.
also hab ich heuer zu samhain nichts gemacht, außer das grab meiner großeltern besucht. ich war schon lange nicht am friedhof, obwohl ich praktisch ums eck wohne und es hat mich auch überhaupt nicht gefreut. ich hab's schon vom 31. auf den 1. verschoben, wo ich normalerweise nie gehe, weil mir da zu viele leute herumlaufen und ich gerne meine ruhe habe. aber irgendwie hab ich mir am spätesten nachmittag einen tritt in den allerwertesten verpasst und mir gedacht, dass es mir eigentlich wichtig ist, das grab zu besuchen und dass grau-diesige stimmung und ein bisschen wind schon auszuhalten sind und ich mich schließlich warm anziehen kann. umso erstaunter war ich, dass es entgegen dem schein weder kalt noch windig war, sondern angenehm lau.
ich hatte einen richtig feinen herbstspaziergang durch das goldene laub im abendrot - es war direkt kitschig. ich mag es schon gerne, über den friedhof zu spazieren, wenn in fast jeder grablaterne eine kerze leuchtet.

beim verlassen des friedhofs habe ich noch ein gespräch belauscht, bei dem ich mir gedacht habe, dass die wiener seele zu allerheiligen wirklich aufblüht in in ihren abgründen. und zwar konnte ich den friedhof nicht barrierefrei verlassen, weil zwei familien, die eine kommend, die andere gehend, einander im tor getroffen haben und selbstverständlich dort auch stehen geblieben sind um sich zu unterhalten:

a: die xy ist no ned gsturbn, oder?
b: na, die hob i vur a poar dog no gsegn.
a: i woits nur wissn, sonst hätt ma die a glei bsuacht, i hob nämlich no a kerzn.

Dienstag, 30. September 2008

Tag des denkmals

der heurige tag des denkmals stand unter dem motto "kulturimport" und als langjährige fans dieser veranstaltung, die gratisführungen an denkmalgeschützte orte bietet, die man sonst oft nicht in dieser weise besichtigen kann, waren frau katze und ich wieder dabei.

gewaechshaus

als erstes waren wir im belvederegarten bei einer führung zum thema "pflanzenimporte der habsburger".

thermometer

es war schon ein großes aha-erlebnis, dass es im belvedere nicht nur den schlossgarten gibt, sondern auch einen reservegarten, wo hunderte alte, exotische pflanzenarten, die es heute in freier natur oft gar nicht mehr gibt, erhalten werden. und das recht zentral in der stadt, übrigens gleich neben dem botanischen garten, der damit aber nichts zu tun hat, weil er zur uni wien gehört und kein bundesgarten ist. die grundlage der sammlung ist, dass es über die jahrhunderte ein prestigeprojekt für herrscherhäuser war, exotische pflanzen zu importieren und in europa zu kultivieren. die habsburger waren offenbar an vorderster front dabei, und es gab sogar transportglashäuser, wo einzelne pflanzen sozusagen in sänften befördert wurden, damit ihnen nichts passiert. diese vorstellung fasziniert mich.
heute befindet sich die sammlung in einigen gewächshäusern im ehemaligen schlossgemüsegarten. und obwohl ich nach der wahl am sonntag gerade nicht sehr gut auf ö zu sprechen bin, bin ich doch froh, in einem land zu leben, das sich aufwändige liebhabereien leistet und leisten kann, die eigentlich relativ zweckfrei und der öffentlichkeit völlig unbekannt sind, sieht man mal vom palmenhaus in schönbrunn ab.
die führung wurde vom verwalter der wiener bundesgärten abgehalten und abgesehen davon, dass pflanzen auch zu meinen passionen zählen, war es einfach schön, einen menschen zu erleben, der von seiner beruflichen aufgabe so enthusiastisch durchdrungen ist.

ein exemplar aus der bromeliensammlung

bromelie

rarität: eine gelbe erika - ich war völlig hin und weg, wie viele erikarten es gibt und wie vielfältig die blütenformen und -farben sind. dabei wurde immer wieder betont, dass man von allen gattungen keine sorten, sondern nur arten sammle

erika gelb

tillandsien, die man im handel als "lebende steine" bekommt und die keine erde, nur feuchtigkeit brauchen

tillandsien

unsere nächste station war der mandalahof am fleischmarkt. dort wurden auf ein altes, unter denkmalschutz stehendes gebäude drei stockwerke aufgesetzt und das sehr geschmackvoll. die aussicht vom obersten stockwerk ist ob der lage mitten in der innenstadt natürlich ein traum. der architekt und hausbesitzer war jahrzehntelang der präsident der auch im mandalahof angesiedelten buddhistischen gesellschaft und wollte mit diesem neubau ein konzept für spirituelles wohnen entwickeln.

mandalahof

die wohnungen sind eher klein, aber es gibt einiges an gemeinschaftsinfrastruktur, so auch einen meditationsraum, der eigentlich zu einem seminarzentrum gehört, aber von den mieterInnen auch benutzt werden kann. diesen raum fand ich persönlich zwar grässlich, aber geschmäcker sind ja verschieden, und es gefällt mir prinzipiell, dass es so etwas in einem mietshaus gibt. ein interessantes projekt ist der mandalahof auf jeden fall.

nach einem kurzabstecher in die gegenüberliegende griechisch orthodoxe kirche zur hl. dreifaltigkeit, die die ungläubige bevölkerung normalerweise nur ins vestibül vorlässt, ging es wieder zurück in den 3. hieb zur russisch orthodoxen kirche st. nikolaus.

russkirche

auf die war ich gespannt, weil das gebäude von außen so eindrucksvoll ist und m.e. im architektonisch unspektakulären botschaftsviertel und außerdem in unmittlebarer nachbarschaft zu bahngleisen stehend, leicht deplatziert wirkt.

mich persönlich spricht die ästhetik in den innenräumen orthodoxer kirchen nie so richtig an, aber die führung, die von einem der priester geleitet wurde, war sehr interessant, weil er einiges über liturgie und bräuche erzählt hat. das gebäude (aus den 1890ern) beinhaltet eigentlich zwei kirchen, eine im erdgeschoß und eine im ersten stock. letztere wurde erst kürzlich renoviert und mit wandmalereien versehen, weil eine orthodoxe kirche das braucht, wie der priester meinte. wie gesagt, nicht mein geschmack das ganze, aber von der harmonie mit dem gebäude und der vorhandenen einrichtung sicher gelungen. dann hatte ich noch das erlebnis, dass mir das erste mal von einer räucherung schlecht geworden ist. was auch immer da abgefackelt wurde, war von anfang an keine wohltat für meine nase, aber nach einer weile, eh schon am ende der führung, musste ich wirklich rausgehen, sonst wäre es peinlich geworden.

die letzte station am sonntag war die stallburg, weil die pferdeliebhaberin in meinem leben den tag geplant hat (nochmals danke dafür!). *g* leider durfte man lipizzaner und stallungen nicht fotografieren, also gibt's nur eine schüchterne aufnahme von der straße aus durch die glasscheibe.

stallburg

die führung war sehr informativ und man kam sehr nahe an die pferde ran, was für einige teilnehmerinnen bestimmt ein großes highlight war, auch wenn man nicht streicheln durfte. ich war v.a. von der zungenkussähnlichen interaktion zweier hengste (die übrigens alle frauennamen tragen) fasziniert und bin mit der institution hofreitschule wieder ein wenig versöhnt.

am montag gab es noch eine führung durch die französische botschaft am schwarzenbergplatz. wie bei der russischen kirche war uns auch hier das imposante gebäude ein bgriff, weswegen wir auch die interieurs sehen wollten. und wann kommt man dort sonst schon rein? auch dieser ausflug hat sich gelohnt. von außen wirkt das haus eher protzig, innen ist es zwar sehr prächtig, aber eher geschmackvoll und edel im französichen jugendstil gestaltet. nachdem man damals diplomatische vertretungen hauptsächlich zu repräsentationszwecken baute, gab es auch einiges zu sehen. besonders angetan waren frau katze und ich von den schildkrötenvasen im stiegenhaus, was uns daran erinnerte, dass wir eigentlich wieder töpfern gehen wollten. naja... leider hab ich den fotoapparat daheim vergessen. zum abschluss gab es im noblichen speisesaal ebensolche petite fours und wir fühlten uns in jeans und mit rucksack direkt ein wenig fehl am platz, nachdem es uns anfänglich etwas befremdet hatte, dass die anderen terilnehmerInnen alle in der 1er-panier waren, wie man in wien so schön sagt. nur, weil man eine botschaft besichtigt? wir sind dann jedenfalls gleich so, wie wir waren, weiter ins theater ;-)

yasmina reza: ein spanisches stück

ein spansiches stück war das vierte werk rezas, das ich gesehen habe und nachdem ich von den anderen sehr angetan war (s. hier), waren die erwartungen groß und wurden rundum enttäuscht. bisher sah ich als markenzeichen der autorin, ihre themen tiefgehend, psychologisch fundiert und dabei ausgesprochen witzig zu behandeln, wovon in diesem stück nicht die rede sein konnte. eine mutter streitet mit ihren beiden töchern, die untereinander auch streiten und alle sind schauspielerinnen. außerdem gitb es noch eine abwesende dritte tochter sowie den mann einer tochter und den partner der mutter, die aber eher unnötig sind. es wird also zwei stunden mal mehr, mal weniger dramatisch, in der ersten stunde v.a. langweilig gestritten und das war's. da hilft es nicht einmal, dass maria bill zeitweise ihr ganzens temperament in die rolle legt.

das ganze ist auch ein stück im stück. zumindest anfangs wird deutlich gemacht, dass es schauspielerInnen sind, die ein stück spielen. die hinweise werde aber immer weniger unddieser handlungsfaden spielt dann rolle mehr. meine begleiterin, die das drama vor ein paar monaten gelesen hat und es im buch besser fand als auf der bühne, hat das mit einigen zweifeln so interpretiert, dass stück und leben verschmelzen. vielleicht hab ich auch irgendwas essentielles nicht mitgekriegt, aber ich war nicht allein. die interpretation des verhaltenen applauses (schade für die darstellerInnen) sowie der gespräche im publikum fällt eindeutig aus.

ich rate also von dieser vorstellung im volkstheater ab und empfehle allen, die yasmina rezas werk kennenlernen wollen, den gott des gemetzels im burgtheater.

Montag, 29. September 2008

*freu*

kaum ist eine ein paar tage nicht auf blogtour, verpasst sie die schönsten dinge:
die bärin und anja haben diesem blog einen award verliehen

blogaward

und eitel wie ich bin, freu ich mich total draüber, auch weil ich eure blogs auch sehr mag. danke euch beiden!

ihn weiterzuverleihen ist gar nicht so einfach, weil ich die blogs, die ich verlinkt habe, regelmäßig und folglich auch gerne lese, also auszeichnungswert finde.

ich hebe mal hervor:
k.t., weil so viel von ihrer seele in ihren diversen strudeln spürbar ist.

asaaki, weil sein emblog ganz andere themen anspricht als die blogs, die ich sonst lese, und so viele coole links bietet.

bodecea, weil ihr "palaver" mich oft zum weiterdenken anregt, sehr persönlich ist und weil ich ihren stil literarisch so gern mag.

anja, bärin, caroona und endlosfaden, weil sie - sehr unterschiedlich von einander - mit so viel verve und humor aus ihrem leben erzählen, und ich sie beim lesen jeweils vor mir sehen und hören kann.

esme & ryuu, weil ihre blogs so unmittelbar wirken.


Hier die Regeln:
1. Der Blogger kann das Logo auf seinen /auf ihr Blog speichern.

2. Verlinke die Person, von der Du den Award bekommen hast.

3. Nominiere mindestens 7 weitere Blogs.

4. Verlinke diese Blogs mit Deinem

5. Hinterlasse eine Nachricht auf den nominierten Blogs.

Montag, 22. September 2008

das jahr der willendorferin

willendorferin-1

das naturhistorische museum hat das "venusjahr" ausgerufen, weil die dort residierende venus von willendorf vor 100 jahren gefunden wurde, und ihr eine nicht besonders geschmackvoll (s. fotos), aber intensiv beworbene ausstellung gewidmet.

selbige besteht aus drei teilen. im ersten sind neben der willendorferin selber die noch um 7000 jahre ältere frauenfigur venus oder "fanny" vom galgenberg sowie die venus von dolní věstonice und die venus von moravany zu betrachten. ich persönlich fand alle vier sehr eindrucksvoll und bezaubernd anzusehen.
weiters gibt es noch die venus II von willendorf zu sehen, bei der aber viel fantasie nötig ist, um in dem stein eine frauenfigur zu sehen.

willendorferin-2

im dritten teil wurden die felszeichnung in höhlen wie altamira, lascaux u.a. nachgebildet und wirklich sehr nett in "höhlenatmosphäre" präsentiert.
der schwachpunkt der schau ist der zweite teil über die steinzeit allgemein, der abgesehen von ein paar nett, wenn auch unbequem anzusehenden filmen allerlei objekte aus der hauseigenen sammlung im klassischer nhm-ästhetik, also sehr wissenschaftlich ohne wesentlich erläuterungen in uralt-vitrinen präsentiert.

dennoch: unbedingt anschauen! die vier veneres allein lohnen den besuch.

Sonntag, 21. September 2008

schönes gratis 13: in erinnerungen schwelgen

... natürlich nur in schönen, gerne ein bisschen nostalgisch verbrämt. ich habe mich mit k.t., die so wie ich vor kurzem in berlin war, über unsere gemeinsame berlinreise vor fast zehn jahren unterhalten. und heute noch lieben wir beide, wie wir einander heute gestanden haben, die fotos von damals mit etlichen sehenswürdigkeiten im schneesturm. dafür hatten wir alle touri-musts fast für uns alleine ;-)
beide sind wir übrigens der meinung, dass der potsdamer platz eigentlich nach uns benannt werden müsste, weil wir bestimmt immer noch den weltrekord im dort umsteigen halten. und wir finden beide, dass der platz sein flair mittlerweile total eingebüßt hat und ziemlich hässlich geworden ist, obwohl er als baustelle so nett war. wir haben berlin damals wie heute unterschiedlich wahrgenommen, spüren heute aber eine andere atmosphäre damals.
und dann waren wir doch noch hier und da und dort und dann gab's doch das einkaufszentrum, wo wir meine cousine getroffen haben und wo k.t. immer hingeht, wenn sie in berlin ist usw. usf.
und besonders mag ich das nostalgischwerden, wenn ich daran denke, dass wir fast die ganze zeit hindurch gestritten haben und es für uns beide dennoch eine ganz kostbare woche war.
ach!

Freitag, 19. September 2008

lipizzaner-nepp

im erlauchten kreis meiner lieblingsmenschen befindet sich eine pferdenärrin, die hin und wieder menschliche begleitung sucht, um ihrer leidenschaft zu frönen. und weil ich immer gerne meinen horizont erweitere, hab ich die guteste schon zu verschiedenen einschlägigen veranstaltungen begleitet, die alle auf einer skala von interessant bis genial angesiedelt waren. also war ich auch gerne bereit, mit ihr die morgenarbeit der spanischen hofreitschule zu besuchen. bisher hab ich diese wiener institution wie fast alle eingeborenen völlig ignoriert, also war es wohl an der zeit.

die liebe pferdenärrin wollte sich bereits im vorfeld um karten kümmern, bekam aber zu hören, dass für die morgenarbeit keine reservierungen nötig sind. also gut. wir kommen ca. eine halbe stunde vor vorstellungsbeginn zur hofburg und sehen eine schlange aus vornehmlich amerikanerInnen, die sich bis zum michaelerplatz erstreckt. wir stellen uns also fluchend, aber brav an, um nach ein paar minuten im regen festzustellen, dass die hundertschaften vor uns alle schon tickets haben. mysteriös! meine begleiterin betätigt sich folglich als spionin und stellt fest, dass es noch eine zweite, kürzere schlange für ticketlose gibt. wir spazieren also vor, stellen uns erneut an und warten schließlich weniger lang als befürchtet. nach der entrichtung von 12 (in worten: zwölf) euro - studiermäßigung streng geprüft nur bis 26 - wuzeln wir uns zwischen den beiden schlangen durch und stellen uns bei der längeren wieder im regen am michaelerplatz an.

irgendwann, die morgenarbeit war schon in vollem gange, gelangen wir schließlich in die gut gefüllte vorführungshalle, die zu gut 95% aus stehplätzen besteht. zwei sitzplatztribünen waren versperrt. müßig zu erwähnen, dass kein einziger sitzplatz mehr frei war. ich persönlich hatte glück, dass vor mir einer nach 20 minuten frei wurde, den ich mir in windeseile schnappte, aber als frechheit habe ich es trotzdem empfunden, zumal es im vorfeld keinerlei hinweise gab, dass man den zwei stunden morgenarbeit aller wahrscheinlichkeit nach im stehen beiwohnen würde.

zum programm ist zu sagen, dass ab zu schon ein paar schritte zu sehen waren, die man mit den vorführungen verbindet, dass aber die pferde eigentlich die ganze zeit nur im kreis trabten. das einzig wirklich faszinierende war, dass die republik sich einen bordürt uniformierten (und sicherlich beamteten) menschen hält, der mit schaufel und besen ausrückt, nachdem ein lipizzaner gemistet hat.

fazit: ein stehplatz in der oper kostet glaublich 7 euro und um 12 euro kann ich dreimal ins burg-, akademie- oder volkstheater gehen - auf einen sitzplatz wohlgemerkt, in den beiden letztgenannten sogar auf einen guten. meistens wird dort auch spannenderes geboten als im kreis gehende gäule. es lebe der (touristen-)nepp!

aber mein horizont hat sich bestimmt erweitert.

Schinkenkäsetoast

ich halte mich eigentlich für recht abgebrüht gegenüber den absonderlichen auswüchsen der konsumwelt, aber hin und wieder verliere ich doch die fassung, so wie heute vor einem kühlregal in einem supermarkt...

wie lange es dieses produkt schon gibt, weiß ich nicht, da ich auf meinen einkaufstouren den fertiggerichten selten aufmerksamkeit schenke. aber heute beim vorbeischlendern ist er mir fast ins auge gesprungen: ein schinkenkäsetoast. zwei überdimensionierte brotlappen mit wenig dazwischen um 1,89 euronen. und das ganze wohl schon vorgetoastet, nachdem die brotscheiben gestreift waren.

ich hoff ja immer, dass an- und ausdauerndes kopfschütteln wenigstens meiner permanent verspannten nackenmuskulatur gut tut...

Freitag, 12. September 2008

kraftfarbe magenta

wieder was über mich gelernt:


Your Power Color Is Magenta

At Your Highest:

You energize yourself and push others to succeed.

At Your Lowest:

You feel frustrated and totally overwhelmed.

In Love:

You are surprised by who you attract. You're a love magnet.

How You're Attractive:

Open and free spirited, people want to explore the world with you.

Your Eternal Question:

"What is my next source of inspiration?"

"love magnet" wage ich einmal dezent zu bezweifeln, aber der rest ist interessanterweise gar nicht sooo schlecht getroffen...

Donnerstag, 11. September 2008

schönes gratis 12: frisch verliebt sein

nein, liebe leserInnenschaft, in meinem privatleben gibt es keine neuigkeiten, aber ich hatte heute abend eine liebe freundin zu gast, die sich vorige woche auf den ersten blick hals über kopf verliebt hat. sie leuchtet und strahlt und ihre ohnehin blitzblauen augen funkeln noch mehr, wenn sie von ihrer süßen erzählt. gibt's was schöneres? ich freu mich sehr für sie.

Jetzt hab ich es schriftlich

zur beseitigung etwaiger identitätsprobleme wurde das psychologisch äußerst gefinkelte gayometer entwickelt.

und hier mein resultat:

gayometer-ergebnis

und ich dachte schon... welch überraschung! *g*

gefunden bei asaaki

Mittwoch, 10. September 2008

Kultur in Berlin

vor dem regenbogenhain-treffen hatte ich am freitag noch ein paar freie stunden in berlin, die ich teilweise in zwei ausstellungen verbracht habe.

zuerst war ich im martin gropius bau und habe mir the collections of barabara bloom angeschaut. nach den beschreibungen (u.a. am angegebenen link), die ich gelesen habe, war ich sehr neugierig und hatte recht große erwartungen, die aber nicht erfüllt wurden. vielleicht tu ich der künstlerin auch unrecht. hätte ich noch nie postmoderne kunst gesehen, wäre ich vermutlich hellauf begeistert gewesen, nachdem mir solche aber schon des öfteren begegnet ist, war es mehr ein "aha, ok, die macht das auch".

danach war ich im schwulen museum in der ausstellung l-projekt. lesben in berlin von den 1970ern bis heute, die genau das geboten hat, was ich mir erwartet habe: ein buntes sammelsurium an dingen, plakaten, fotos etc., thematisch und nicht chronologisch geordnet, was mir sehr gut gefallen hat, weil dadurch eine gewisse übersichtlichkeit gewahrt wird und verschiedene entwicklungen und prozesse besser sichtbar werden.

FOTOGRAFIS collection reloaded

gestern abend hatte ich gelegenheit an einer preview-führung durch die morgen beginnende austellung FOTOGRAFIS collection reloaded im kunstforum teilzunehmen. die ausstellung zeigt fotokunst von den anfängen des genres in den 1880ern bis in die 60er-jahre des 20. jahrhunderts. deswegen hätte ich es auch interessant gefunden, wenn ausstellung und/oder führung nicht nur informationen zu inhaltlichem, sondern auch technische erläuterungen geboten hätten.

obwohl mir einige bilder wirklich gut gefallen haben, waren das wichtigste für mich die überlegungen und die diskussion mit meiner begleiterin darüber, warum man von fotografie nie so beeindruckt ist wie von malerei (eine ganz große ausnahme für mich sind da die arbeiten von bettina rheims, die mich teilweise richtig umhauen) und warum man bei vielen der alten bilder denkt, dass sie zwar gut sind, aber jetzt auch nicht so besonders. wir sind dabei zu folgenden schlüssen gekommen:
1. die technik hat sich weiterentwickelt und vieles, was heute jede billigkamera kann, war einmal ein großer technischer aufwand (z.b. zoom). außerdem lassen sich bilder heute überhaupt ganz anders bearbeiten, was aber sicher auch die hochachtung vor der fotografie als zeitgenösischer kunst etwas schmälert.
2. liegt die kunst auch darin, dinge als erste/r zu tun. die pionierInnen der fotografie haben verschiedene blickwinkel als erste entdeckt, die motive als erste gewählt, mit den parallelen und unterschieden zur malerei gespielt etc. alle, die heute hobbymäßig fotografieren und auch ein auge dafür haben, haben einfach schon tausende gute fotos gesehen, an denen sie sich orientieren können.
3. eine kamera zu bedienen ist rein handwerklich leichter zu erlernen als malerei oder zeichnen.

mir ist überdies aufgefallen, dass es von anfang an sehr viele fotografinnen gab. meine kunsthistorisch studierte begleiterin meinte dazu nur lakonisch, dass das daran liegt, dass die fotografie erst nach etlichen jahren als kunstform ernstgenommen wurde, weswegen frauen nicht extra belächelt uund/oder behindert wurden.

Der Besuch der alten Dame

nachdem ich die vorige saison glaublich völlig verpasst habe, war ich vorgestern wieder einmal im volkstheater und es hat sich gelohnt. gesehen habe ich "der besuch der alten dame" von friedrich dürrenmatt. als teenie hab ich das stück im burgtheater mit annemarie düringer in der titelrolle gesehen und war damals völlig hin und weg. und ich muss sagen, auch diesmal fand ich es sehr packend. vera borek als claire zachanassian hat mich ausgesprochen positiv überrascht, und auch der rest des ensembles war gut. die inszenierung war in ordnung, nicht besonders originell, hat aber auch nicht gestört und das stück für sich selbst stehen lassen. gut so.

Queerbeets bunte Blüten

Life is not a problem to be solved but a mystery to be lived.


wm3

Wer wandelt durch den Garten?

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danke, bärin! beruhigend...
danke, bärin! beruhigend wirkt das stück nicht auf...
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...Repertoire, das heißt "Coincidence". *gg* Hier...
baerin - 27. Sep, 19:48
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Manchmal kann Frau ihr Glück nicht fassen. Boah... Schön...
Briganti - 7. Aug, 19:00
Hihi
...ja der schlaflosen.... nicht so schön dann... P.S.:das...
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queerbeet unterwegs

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sehr hübsch. wenn die klebertropfen gut halten, sind...
distel - 12. Okt, 10:16
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hi distel! danke für die podcastfolge. wo auch immer...
distel - 10. Jul, 19:28
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distel - 3. Jul, 01:28
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für eben mal schnell war das aber ganz schön gehaltvoll... mich...
distel - 28. Mai, 19:17
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ich sehe, du hast die carousel-socken auf er liste....
distel - 27. Mai, 19:22

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